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Meinung: "Hirntransplantation": Neues Denken

Für uns Ältere ist der Kopf immer noch ein Tabu. Zwar lassen wir uns gern Herz, Lunge und Nieren austauschen, aber das Ding da oben?

Für uns Ältere ist der Kopf immer noch ein Tabu. Zwar lassen wir uns gern Herz, Lunge und Nieren austauschen, aber das Ding da oben? Immerhin würde nach einer Allensbach-Umfrage jeder fünfte einen Chip akzeptieren, der das Denken beschleunigt, doch die Transplantation des ganzen Hirns kommt nur für Jüngere in Betracht: 19 Prozent der unter 30-Jährigen können sich damit anfreunden. Möglicherweise, weil sie es nach zu vielen Techno-Nächten auch nötig haben, vielleicht aber auch, weil sie einfach Weitblick besitzen. Denn zirka fünfzig Prozent der aktuellen deutschen Probleme ließen sich durch eine Hirntransplantation aus der Welt schaffen. Statt also zum Beispiel Christoph Daum mit Schimpf ins floridianische Exil zu jagen, würden wir ihm einfach eine Kopie von Rudi Völlers kokainfreiem Denkzentrum einsetzen, und das Training könnte weitergehen. Und es wäre nicht nötig gewesen, einen westfälischen Säbelfechter zum CDU-Generalsekretär zu berufen, hätte man den netten Herrn Polenz durch einen Stoiber-Denkchip etwas brutaler gestalten können. Gefährlicher Gipfel des Politischen: Angela Merkel mit Helmut Kohls Großhirn. Allerdings argwöhnen manche, diese Operation sei schon gelungen.

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