Hygiene in Berliner Kliniken: Keime ohne Grenzen
Föderalismus kennt Grenzen. Das ist bekannt. Was diese Grenzen anrichten, zeigt sich an den Keimen in deutschen Kliniken. Ein Kommentar.
Absurd. Da gibt es antibiotikaresistente, gefährliche Keime. Sie verbreiten sich schnell – bei Senioren, Vorerkrankten und Kleinkindern wirken sie mitunter tödlich. Diese Keime finden sich in Kliniken, seltener auch in Praxen und Pflegeheimen. Um diese Keime zu bekämpfen, gibt es Vorschriften: So sollen Kliniken spezialisierte Hygieniker beschäftigen. Doch während in Berlin nur die Klinikärzte die Risikopatienten – Reisende aus bestimmten Ländern, kranke Senioren, kleine Kinder – gesondert schützen müssen, gilt dies in Brandenburg auch für Praxisärzte. Warum? Hält der Keim an der Landesgrenze zwischen Zehlendorf und Potsdam an? Gibt es in Brandenburg gar bösere Keime als in Berlin? Nein, der deutsche Föderalismus tobt sich hier wieder mal aus. Jedes Bundesland hat allen Ernstes eigene Hygieneverordnungen. Und noch etwas verwundert: Es gibt nicht mal valide, bundesweite Daten zu den gefährlichen Keimen in Kliniken, obwohl man doch meinen könnte, eine Bundesregierung könnte so etwas interessieren. Im Gesundheitswesen sollte deshalb gelten: Her mit einer zentralen, bundesweiten Regel!
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