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Ila 2012: Sehnsucht nach Nähe

Es war ein würdeloses Schauspiel um den künftigen Standort der Ila. Dass die Luft- und Raumfahrtshow auch ab 2012 weiter bei Berlin stattfinden wird, daran hatte während des monatelangen Gerangels kaum ein Experte gezweifelt.

Zu groß ist die Sehnsucht der ausstellenden Unternehmen nach Nähe zur Politik. Keine andere Branche ist so abhängig von Staatsaufträgen. Auch hätte kein anderer Standort so viele zahlende Privatzuschauer garantiert. Der Industrieverband BDLI, der die Messe veranstaltet, wollte pokern, Standorte gegeneinander ausspielen, um einen Großteil der Kosten der Ila auf Länder und Kommunen abzuwälzen. Dabei benahmen sich einige Verbandsvertreter, als hätten sie Olympische Spiele zu vergeben: Sie geheimniskrämerten herum, ließen Anfang der Woche drei Ministerpräsidenten zur Präsentation der Konzepte vorsprechen – um ihre Entscheidung dann doch wieder zu vertagen. Dabei hatte der Verband schon juristisch kaum eine andere Möglichkeit, als die Show bei Berlin zu belassen, da er 2006 einen Rahmenvertrag mit den Partnern in Berlin und Brandenburg unterzeichnet hatte. Das erklärt auch, warum Wowereit und Platzeck nicht über jedes Stöckchen sprangen, dass der BDLI ihnen hinhielt. Jetzt zählt: Die Ila bleibt bei Berlin. Das ist nicht nur gut so, sondern logisch.

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