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Libyen: Ja, es ist Krieg

Im Krieg sterben Menschen, die Wahrheit und die Moral. Das war in jedem Krieg so, das ist im Bürgerkrieg in Libyen nicht anders.

Im Krieg sterben Menschen, die Wahrheit und die Moral. Das war in jedem Krieg so, das ist im Bürgerkrieg in Libyen nicht anders. Und weil dort ein wirklicher Krieg tobt und keine – alles in allem – friedliche Revolution sich durchsetzt wie in Tunesien und Ägypten, bleibt es nicht aus, dass ein UN-Untersuchungsteam auch von Menschenrechtsverletzungen, ja Kriegsverbrechen durch Rebellen berichtet. Das war von vornherein um so wahrscheinlicher, als die Schlacht um Libyen viele Fronten hat. Darunter sind etliche, die mit einer idealisierten Auseinandersetzung zwischen Diktator und Demokraten nicht viel zu tun haben. Clans und Stämme stehen sich gegenüber, alte Rechnungen werden beglichen. Für unsere, die westliche politische Einschätzung der Lage ist das alles allerdings weitgehend folgenlos. Und zwar nicht etwa deshalb, weil die UN-Kommission zu dem Schluss gekommen ist, dass Muammar Gaddafi für ungleich mehr Verbrechen gegen die Menschlichkeit und das Kriegsrecht verantwortlich ist als seine Widersacher. Sondern einfach deshalb, weil Gaddafis Herrschaftssystem der Quell dieses Übels ist. Der Diktator muss weg. Dass die, die nach ihm kommen, auch nicht automatisch Engel sind – wen kann das im Ernst erstaunen? bib

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