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Lesermeinung: Antifa-Gedenken

Zu: „Mit aller Härte gegen die Täter“, 31.1.

Zu: „Mit aller Härte gegen die Täter“, 31.1. Die Unversöhnlichkeit, die Unerbittlichkeit und die Härte, mit der das Beschriebene vorgetragen wurde, lässt mich erschaudern. Wenn zwischen den ausgemachten Lagern kein Blatt Papier mehr passt, dann ist auch kein Platz mehr für Oskar Schindler und kein Platz mehr für den wachhabenden preußischen Polizeibeamten, der am 9. November 1938 sich in den Eingang eines jüdischen Gebetshauses stellte, um es (letztlich erfolgreich !) vor der Brandstiftung durch die NS-Schergen zu schützen – dies kraft Amt und ohne Blutvergießen. Ansonsten war der Mann weit entfernt davon, ein Widerstandskämpfer zu sein. Die ausschließliche Unterscheidung zwischen Täter und Opfer macht blind zur Erkenntnis nach dem Wie und Warum. Es ist allemal bequemer, sich als Spätgeborener in Selbstgerechtigkeit zu wiegen, als den Dingen in ihrer Vielschichtigkeit auf den Grund zu gehen, um über sie hinauszuwachsen. Helmut Krüger, Potsdam Zu: „Mit aller Härte gegen die Täter“, 31.1. Mit großem Befremden habe ich gelesen, dass die liberale, bürgernahe und dem Extremismus jeder Art fern stehende PNN in ihrem Lokalteil auf der dritten Seite einem kleinen Grüppchen linksextremer Akteure und ihrer mindestens in der Wortwahl brutalen Hetze derart viel Raum gegeben hat. Die kritische Distanz des Autors und der Zeitung hingegen ist eher knapp ausgefallen und kann höchstens wie vor 1990 zwischen den Zeilen gelesen werden. Da wird ein Redner ausführlich zitiert, „der sein Äußeres dem Revolutionär Lenin angepasst“ habe. Die Brand- und Sprengbomben vom 14. April 1945 auf Potsdam wurden nicht nur moralisch, sondern auch völlig unsinnig als militärisch notwendig gerechtfertigt und alle „Großväter“ zu Tätern gemacht und Millionen Vertriebenen und deren Kinder als „nationalsozialistische Kollaborateure“ beleidigt. Kann es sich eine demokratische Zeitung leisten, derartige Dinge unkommentiert zu transportieren? Noch dazu, da es in Potsdam noch viele „Ewiggestrige“ gibt, die derartige Ausfälle heimlich gutheißen. Lenin war der erste kommunistische Mörder großen Stils, der nur noch von Stalin übertroffen wurde. Und wenn man bedenkt, dass viele Widerständler gegen Hitler aus dem Osten Deutschlands kamen, der links-liberale „Kreisauer Kreis“ seinen Sitz in Schlesien hatte und Millionen unschuldiger Menschen samt Hunderttausender Kinder und Säuglinge ein furchtbares Schicksal erlebten und sterben mussten, sollte es einem doch schwer fallen, diese Parolen so ausführlich an zehntausende Leser weiterzugeben. Kein vernünftiger Mensch kann und will die schrecklichen Massenverbrechen rechtfertigen, die von Hitlerdeutschland in der Mitte des vorigen Jahrhunderts ausgegangen sind. Hier lagen die Ursachen für alles Leid während und nach dem 2. Weltkrieg. Die Verherrlichung „linker Gewalt“ und die zynische Rechtfertigung brutaler Racheakte an Unschuldigen darf aber ebenso wenig toleriert werden, denn sie tragen ebenfalls volksverhetzenden Charakter. Dr. Wieland Niekisch, MdL

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