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Lesermeinung: Das Holländische Viertel ist kein „Drive-in“

Zu den Leserbriefen unter „Holländisches Viertel: Einkaufen im Halteverbot2, 20.3.

Zu den Leserbriefen unter „Holländisches Viertel: Einkaufen im Halteverbot2, 20.3. 2009

Nahezu alle Orte in Potsdam sind von den Parkmöglichkeiten gut zu Fuß erreichbar. Dass Parkverbot und Tempolimit vor dem Besuch des Holländischen Viertel hindern, stimmt nicht. Wer ein Auto fährt, sollte auch das Kleingeld für das Parken haben. Viele parken hier zu meinem Missfallen, weil ich als Anwohner mit bezahlter Parkerlaubnis manchmal lange nach einem Platz suchen muss. Leider wird am Wochenende nicht hinreichend kontrolliert und wie früher in Berlin abgeschleppt. Außerdem ist Potsdam von Berlin aus mit dem Regionalexpress oder der S-Bahn schneller zu erreichen als mit dem Auto. Der Leserbriefschreiber sollte vielmehr die Frage aufwerfen, ob nicht eher die Mieten für den Leerstand verantwortlich sind. Meiner Meinung nach, auch als Auto fahrender Anwohner, sollte ein absolutes Halte- und Fahrverbot, außer für werktäglichen Lieferverkehr, ausgesprochen werden, weil erst ein autofreies Holländische Viertel sein Pracht entfalten kann. Das wäre ein anziehendes Viertel zum angenehmen Flanieren. Dieter Hölterhoff, Potsdam

Holländisches Viertel ist kein „Drive-in“ Was kaufen Potsdamer und Besucher im Holländischen Viertel? Souvenirs, Bekleidung, Schuhe, Schmuck, Taschen und Seidenblumen – keine Dinge, die groß, schwer oder sperrig sind. Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, wie die Dinge in die Geschäfte kommen? Ein notwendiger Lieferverkehr mit Be- und Entladetätigkeit muss ermöglicht werden. Hier wohnen Menschen, die dem Viertel auch nach Ladenschluss Leben einhauchen und dafür mit dem eigenen Auto schon mal ihren Anwohnerparkschein nutzen, um eine Kiste Wasser oder ein neues Möbel in die Wohnung zu bringen. Die für die Anwohner reservierten Parkflächen sind rund um die Uhr zugeparkt. Man nimmt hier ein Bußgeld in Kauf. Warum bieten denn die Läden im Holländischen Viertel ihren Kunden nicht den Wert der Parkhaus-Tickets als Rabatt an? Auch nicht zu vergessen die touristischen Highlights, wie Sinterklaas- oder Tulpenfest, wenn die Einfahrt ins gesamte Viertel über einen Zeitraum von mehreren Tagen nicht möglich ist. Ich wohne gerne im Holländischen Viertel und finde diese Veranstaltungen gut. Ein normales Leben muss für meine Familie aber auch hier mit dem Auto möglich sein. Ich gehe gern zu Fuß oder benutze das Fahrrad, sogar zum Einkaufen. Beides geht in der Potsdamer Innenstadt vortrefflich. Nebenbei bemerkt: Wenn ich als Tourist in historischen Innenstädten unterwegs bin, dann zu Fuß, weil ich so am meisten sehe.

Um den massiven Leerstand zu bekämpfen, sollte mal über die Höhe der Gewerbemieten. Denn: Ein leerer Laden zieht den nächsten nach sich und dann haben die Anwohner das Viertel bald wieder für sich.

Albena Radszuhn, Potsdam

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