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Lesermeinung: „Hilfe“ für Helfer

Zu: „Brandenburgs Ärztefordern mehr Hilfe“, 16.12.

Zu: „Brandenburgs Ärzte

fordern mehr Hilfe“, 16.12.

Es geht uns Kassenärzten nicht um das Einfordern von Hilfen oder Almosen, sondern um das Einfordern von vertraglich zugesicherten Leistungen seitens der Krankenkassen! Der von der Gesundheitsministerin unseres Landes eingefädelte Kredit ist hier das untauglichste Mittel. Die kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KV-B) will diesen angeblich zinslosen Kredit an etwa 150 Ärzte vermitteln, die am härtesten von den Honorareinbußen betroffen sind. Auf diese Weise werden die betroffenen Ärzte systematisch in eine Schuldenfalle getrieben. Eine Kreditaufnahme macht nur Sinn, wenn die Aussicht besteht, dass sich die Einnahmesituation in Zukunft verbessern wird. Es ist aber mit Sicherheit auszuschließen, dass es mehr Geld gibt, denn erklärtes Ziel der gegenwärtigen und der vergangenen Regierung ist, uns Arztpraxen zugunsten von Gesundheitsfabriken tot zu sparen. Somit ist eine Kreditaufnahme durch die Ärzte nichts anderes als Konkursverschleppung. Da dieses Darlehen bis Juni 2006, also innerhalb der nächsten zwei Quartale zurückzuzahlen ist, werden in den nächsten zwei Quartalen wiederum zwei Millionen Euro weniger zur Auszahlung an uns Ärzte zur Verfügung stehen. Fazit: Die KV-B ist Vermittlerin bei dem Kredit der Landesinvestitionsbank Brandenburg, verschleppt einen drohenden Konkurs und handelt somit sittenwidrig. Unterschreibt die Landesinvestitionsbank diesen Vertrag in Kenntnis der Tatsache, dass dieser nicht zurückgezahlt werden kann, ist sie haftbar.

Frau Ziegler und die gesamte Landesregierung rühmen sich stolzer Taten und klopfen sich nun gegenseitig auf die Schulter. Dabei haben sie nichts anderes getan, als einen offensichtlichen Mangel durch weiteres Schuldenmachen zu verdecken. All dieses Theater könnte man sich getrost sparen, wenn der Arzt seinem Kassenpatienten eine leistungsbezogene Rechnung in Euro ausstellen kann, die der Patient wiederum bei seiner Krankenkasse einreicht. Euro gegen transparente Leistungen, so wie es im normalen Geschäftsleben üblich ist. All dieses Theater könnte man sich sparen, wenn man den Krankenkassen bei deren schamloser Geldverschwendung konsequenter auf die Finger schauen würde: Jährlich 90 000 000 Euro für Werbung, 62 000 000 Euro für Reisekostenvergütung und 1 287 000 Euro für außergewöhnlichen Aufwand der Geschäftsführung.

Dr. med.. Frank Krimphove , Dallgow-Döberitz

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