zum Hauptinhalt

Lesermeinung: Idole verloren

Berichterstattung zum Thema „Doping“Wer in diesen Tagen auf sein Rennrad steigt, braucht ein dickes Fell. „Heute schon gedopt?

Berichterstattung zum Thema „Doping“

Wer in diesen Tagen auf sein Rennrad steigt, braucht ein dickes Fell. „Heute schon gedopt?“, so und so ähnlich lauten die Beschimpfungen. Erwachsene können das ertragen. Was das aber für unsere Kinder bedeutet, die als junge Radrennfahrer, ihre Idole verloren haben, ist noch unklar. Die Herren Dietz, Riis; Aldag und Co. haben keine Ahnung, was sie mit ihren „Beichten“ dem Radsport angetan haben. Sie erklärten, ohne Reue und ohne Einsicht, gedopt zu haben, so als ob es das Normalste auf der Welt wäre. Wäre Schweigen nicht besser gewesen? Nicht, dass ich für das Schweigen in der gesamten Angelegenheit bin. Nein, ich bin für eine klare Aufdeckung – aber unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Denn die langfristigen Folgen für den Kinderradsport sind schwer abzusehen. Kurzfristig wird es schwer für einen Verein, Kinder für den Radsport zu begeistern – geschweige denn, Sponsoren zu finden. Der Radsport braucht eine neue Generation von Fahrern, die „sauber“ sind und deswegen auch nicht beschimpft werden müssen. Der Radsport ist wichtig, gerade wenn man an die aktuelle Diskussion über zu wenig Bewegung bei den heutigen Kindern denkt. Vielleicht sollten die Verantwortlichen ihr Verhalten überdenken und nicht die Kinder die Suppe auslöffeln lassen, die sie uns eingebrockt haben.

Stephanie Klein, RSC Sturmvogel Potsdam, Radfahrerin und Mutter eine 13-jährigen Radrennfahrenden Jungen

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false