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Lesermeinung: IHK ist nicht gleich „Wirtschaft“

PamS Titel 30.12.

PamS Titel 30.12.

Mit Erschrecken habe ich gelesen, die „Wirtschaft“ sei für Parkeintritt. Hierbei setzen Sie falscher Weise „die Wirtschaft“ mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) gleich und suggerieren eine alle Branchen und Einzelunternehmer umfassende Zustimmung. Aber anders als beispielsweise beim Unternehmerverband kann „die Wirtschaft“ nicht aus der IHK-Zwangsmitgliedschaft ausscheiden, wenn sie anderer Meinung als Herr Koch von der IHK ist.

Bitte stellen Sie also diese Meinung als das dar, was sie ist: Eine Einzelmeinung. Die von Koch mit Erfolg geforderte Fahrtzeitverlängerung der Regionalbahn nach Schönefeld dürfte jedenfalls ebenso wenig im Sinne der Fahrgäste und schon gar nicht „der Wirtschaft“ gewesen sein. Zum Parkeintritt: Der wird die Menschen von der Kultur fernhalten. Vielmehr müsste man den Wert der Kultur vor Ort vermitteln.

Nur so kann man auf Verständnis und aktive Unterstützung bauen. Indem man Barrieren aufbaut, wird das Gegenteil erreicht. Dadurch wird bestenfalls Desinteresse, im schlimmsten Fall Vandalismus provoziert. Das ist meine Befürchtung - ich bin Sozialwissenschaftler.

Das Bornstedter Feld halte ich als Argument für die Eintrittsdebatte für ein schlechtes Beispiel. Ich finde es bedenklich, wenn die Kinder Eintritt zahlen müssen, um ihren Spielplatz nutzen zu können. Wohin soll das führen?

Andreas Kellner, Potsdam

Der Melker gibt nicht das Interesse der Kühe wieder

Als Kleinunternehmer bin ich Zwangsmitglied bei der IHK Potsdam. Nun muss ich in der Potsdam am Sonntag lesen, dass die Wirtschaft für die Erhebung von Eintrittsgeldern für Sanssouci und andere öffentliche Parks und Gärten sei. Ich möchte dem an dieser Stelle widersprechen. Nicht die Wirtschaft, sondern die IHK will die bereits in der Errichtung und heute auch in der Unterhaltung bereits vom Steuerbürger bezahlten Volkseinrichtungen nun nochmals in der Nutzung bezahlt bekommen. So ein Unfug, das ist so, als wenn sich jemand ein Haus baut und dafür dann später Miete bezahlen soll. Liebe Chefs der IHK, missbrauchen Sie doch bitte nicht Ihre aus dem Ausbildungsmonopol hergeleiteten und von Unternehmern unfreiwillig geleisteten Mittel, um angeblich für die Wirtschaft zu sprechen. Und liebe Redakteure, glaubt doch bitte nicht, dass der Melker immer die Interessen der Kühe wiedergibt.

Martin Riedel, Stahnsdorf

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