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Lesermeinung: Propaganda

„Rote Rosen“ gegen NPD- Schülerzeitung Kampf gegen Rechts oder Parteien-Werbeaktion?, 29.

„Rote Rosen“ gegen NPD- Schülerzeitung Kampf gegen Rechts oder Parteien-Werbeaktion?, 29.8.2007

Der Artikel hat mich erschreckt und betrübt. Hier wird über eine engagierte und ideenreiche Aktion gegen Rechtsextremismus in einem Ton geschrieben, der Ihrer Zeitung unwürdig ist. Nicht nur wird die an sich schon unsägliche Äußerung des Ministeriumssprechers Breiding „Da treffen sich zwei Parteiaktionen auf Augenhöhe" völlig unkritisch zitiert, denn gemeint waren eine propagandistische Aktion der rechtsextremen NPD und die Verteilung einer Zeitung mit Beiträgen von Landtagsabgeordneten, Spitzensportlern und Rechtsextremismusexperten, die immerhin unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten steht. Sondern der Autor verstärkt das noch durch die Bemerkung „für das Bildungsministerium ist die Juso-Zeitung ... gleichzusetzen mit dem NPD-Schülerblatt“. Zudem scheut der Autor sich nicht, die sachliche Auseinandersetzung mit der Arbeit des Verfassungsschutzes oder auch mit der Problematik eines NPD-Verbots als „Demokratie-Propaganda“ zu bezeichnen.

Ein Blick in jede Zeitung (auch in die PNN) beweist: Der Rechtsextremismus findet zunehmend gerade bei jüngeren Leuten Zulauf. Dagegen muss vorgegangen werden. Wer dann, wie der Autor, eine lobenswerte Aktion, bei der junge Leute andere junge Leute informieren, aufklären und zur politischen Mitgestaltung aufrufen wollen, als „Demokratie-Propaganda“ verunglimpft, vergreift sich nicht nur übel im Ton, sondern würdigt auch den Verdienst all derer herab, die sich mit politischem Engagement gegen Rechts einsetzen.

Ole Jann (Mitglied der Jusos Potsdam), Potsdam

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