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Lesermeinung: Reise-Warnung; mutige Deutsche; BND

Zu: „Entrüstung über Reise Warnung“, 18.5.

Zu: „Entrüstung über Reise Warnung“, 18.5.

Uwe Karsten Heye spricht ein offenes Geheimnis an, vor dem man seine Augen nicht weiter verschließen darf. In bestimmten Teilen Brandenburgs gibt es rechte Parallelgesellschaften. Dort hängt die Würde des Menschen nicht mehr vom Grundgesetz, sondern von der subjektiven Wahrnehmung einzelner ab. Gegen jene Vorurteile hilft nur Aufklärung, wie etwa die Information, dass Energie Cottbus ohne Ausländer niemals in die 1. Bundesliga aufgestiegen wäre. Zudem ist die Politik gefordert, den Slogan „Die Welt zu Gast bei Freunden“ mit preußischem Leben zu erfüllen, wie es einstmals Friedrich der Große tat!

Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Latente und primitive „Urangst“ vor den Fremden

Mutige Deutsche, die sich den negativen, stillschweigend hingenommenen Konventionen, nicht beugen, haben es immer schwer in Deutschland gehabt. Sie werden meistens als „Nestbeschmutzer“,“Landesverräter“, „Deutschenfeind“ beschimpft. Um nicht zu weit zurück zu denken: Deutsche, die zu DDR Zeiten, mutig und entschlossen auf die Straße gingen, wurden nicht immer als Helden gefeiert. Auch sie wurden von der Obrigkeit diffamiert, verfolgt und von der schweigenden Mehrheit gemieden und abgelehnt. Leider sind heute viele von ihnen vergessen.

Man fragt sich öfters, ob Deutschland eine gewisse Neigung zu einer Art der Selbstzerstörung besitzt. Das Deutschlandimage wurde mühsam wieder positiv aufgebaut, Deutschland ist heute in den wichtigsten Gremien der Welt präsent, zerstörte Stadtteile werden wieder aufgebaut und zum Kulturerbe der Menschheit erklärt und Deutschland ist wieder WM-Gastgeber. Deswegen ist es unbegreiflich, dass in den Köpfen mancher keine geistige Weiterentwicklung stattgefunden hat. Die Diskrepanz zwischen materiellem Wohlstand und Zivilkultur ist mehr als peinlich. Herr Heye und andere Mutige versuchen nur die latente und primitive „Urangst“ vor den Fremden – und das im 21. Jahrhundert! – öffentlich anzuprangern.

Das kann nur gut für das moderne Deutschland sein, aller antiquierten Empörung zum Trotz.

Jaime Gárate, Potsdam

Vorratsdatenspeicherung

Ich freue mich, dass Sie so rege über die Bespitzelung von Journalisten durch den BND berichten. Was ich nicht verstehe ist, dass Sie dabei nicht in einem Atemzug die auf EU-Ebene bereits beschlossene Vorratsdatenspeicherung nennen. Sobald die Richtlinie in deutsches Recht umgesetzt ist, werden alle Kommunikationsvorgänge über Telefon und E-Mail aller Bürger für sechs Monate gespeichert. Bisher ist keine Ausnahme für Geheimnisträger wie Ärzte, Priester und auch nicht für Journalisten eingeplant. Wenn Sie mit ihrem Handy telefonieren, wird auch die Funkzelle und die zugeordneten geographischen Koordinaten und damit Ihr Standort gespeichert. Die Geheimdienste werden im Rahmen der „Terrorismusabwehr“ wohl vollen Zugriff auf die Datenbestände bekommen. Wenn sich der BND also in Zukunft für die Informanten eines Redakteurs interessiert, braucht er keine Redaktionsräume mehr durchsuchen zu lassen, sondern kann vom Schreibtisch aus dessen Kontakte und Aufenthaltsorte abrufen.

Hermann Schwarting, per E-Mail

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