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Liebe in der Linkspartei: Ein Wagnis

Jetzt hat Oskar Lafontaine die Partei so richtig in der Hand. Denn seine öffentlich gemachte Beziehung zu Sahra Wagenknecht muss gutgehen – oder die Linke kann einpacken.

Von Matthias Meisner

Zerrüttete Verhältnisse, zerstrittene Kader, Scharmützel und Krach, so haben sich die Genossen seit Jahren bekannt und mehr und mehr unbeliebt gemacht. Nicht nur Privatsache ist es also, dass ihre beiden – Gregor Gysi mal außer Acht gelassen – prominentesten und talentiertesten Politiker sich privat miteinander einlassen.

Lafontaine hat Wagenknecht seit Jahren gefördert, und inhaltlich haben sich der Politiker aus Saarlouis und die gebürtige Jenaerin immer weiter angenähert. Doch waren es zwei Karrieren: Trotz Rückzugs aus der Spitze ist Lafontaine der „große Vorsitzende“ geworden, obwohl doch formal eigentlich nur Fraktionschef im Saarland.

Und auch Wagenknecht übt Hegemonie aus, dabei hat sie bisher nur Vize-Ämter erobert. Die Verliebten werden darauf achten, dass man ihnen auch machtpolitisch Zuneigung entgegenbringt. Diese Liebe ist nicht nur für zwei Menschen ein Wagnis, sondern auch für die Linkspartei.

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