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Oskar Lafontaine und seine Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht bei einem Strategiekongress der Linken im Mai 2012 in Berlin

© dpa

Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht: Ganz wie Oskar

Sahra Wagenknecht provoziert inzwischen so gut wie Oskar Lafontaine - wenn die Linkspartei dabei bloß mal nicht vom Weg abkommt.

Von Matthias Meisner

Zwischen diese beiden Genossen passt kein Blatt Papier. Nicht nur, dass sich Sahra Wagenknecht inhaltlich zur Erfüllungsgehilfin ihres Freundes Oskar Lafontaine entwickelt hat. Auch beim Gehabe hat sie sich viel abgeschaut vom langjährigen Vormann.

Wie ging das 2005 los mit Oskar bei den Linken? Er warnte in Chemnitz Familienväter und Frauen vor Arbeitslosigkeit, „weil Fremdarbeiter zu niedrigen Löhnen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen“. Später behauptete der Kandidat, er habe nicht osteuropäische Arbeiter kritisieren wollen, sondern ausbeuterische Arbeitgeber. Nicht anders biegt Wagenknecht ihre populistischen Sprüche zurecht. Erst warnt sie davor, Lehrstellen in Deutschland an Jugendliche aus Südeuropa zu vergeben. Um dann zu versichern, ihre Partei sei für offene Grenzen in Europa. Für gemein hält sie nun den deutschen Wirtschaftsminister, der eine „Migration aus Not“ erzwingen wolle. So haben es Lafontaine und Wagenknecht kürzlich auch mit dem Euro gemacht: Erst wollten sie den Währungsverbund aufs Spiel setzen, dann wieder ein bisschen nicht.

Zwei Schritte vor, einen zurück – die Linke nennt das dann Doppelstrategie. Doch treiben Lafontaine und seine Frau das Spiel zu doll, kann die Linke auch vom Weg abkommen, bedenklich weit nach rechts.

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