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Meinung: Nach dem Tankerunglück: Billig und unsicher

Die Bilder sind immer die gleichen: Seevögel mit schwarz verklebtem Gefieder. Sie sind dem Tod geweiht, weil sich das Erdöl nicht entfernen lässt.

Die Bilder sind immer die gleichen: Seevögel mit schwarz verklebtem Gefieder. Sie sind dem Tod geweiht, weil sich das Erdöl nicht entfernen lässt. Werden sie nicht getötet, verenden die Tiere qualvoll. Was sich ändert, sind lediglich die Namen der havarierten Tanker: Exxon Valdez, Erika oder Baltic Carrier wie jetzt in der Ostsee. Was diese Unglücksschiffe verbindet, sind zwei Dinge: Fast alle sind unter Billigflaggen gefahren worden. Und sie sind ungenügend gegen das Auslaufen von Erdöl gesichert. Dabei gibt es schon lange moderne Tankschiffe, die über zwei Schiffsrümpfe verfügen. Bis 2015 sollen nur noch solche Schiffe im Hoheitsgebiet der EU unterwegs sein dürfen. Das hat die EU nach der Havarie der Erika vor der bretonischen Küste entschieden. So lange darf die EU jedoch nicht warten, nur weil dann die Erdölvorräte geschrumpft sein und daher auch weniger Schiffe mit der giftigen Fracht unterwegs sein werden. Die globalisierte Wirtschaft hat sich daran gewöhnt, dass selbst Gefahrguttransporte so gut wie nichts mehr kosten. Doch das darf kein Grund sein, die Meere weiterhin der täglichen Gefahr einer Ölpest auszusetzen.

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