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Nato-Krieg in Libyen: Neue Eskalation

Schnell musste es gehen, als die Alliierten im März Kampfflugzeuge schickten, um Bengasi zu verteidigen. Zeit für militärische Planung oder für die Suche nach einer Nach-Gaddafi-Ordnung nahmen sich Washington, London und Paris nicht.

Schnell musste es gehen, als die Alliierten im März Kampfflugzeuge schickten, um Bengasi zu verteidigen. Zeit für militärische Planung oder für die Suche nach einer Nach-Gaddafi-Ordnung nahmen sich Washington, London und Paris nicht. Gut zwei Monate später trafen nun die bislang schwersten Luftangriffe Tripolis. Die Alliierten legen das UN-Mandat zum Schutz der libyschen Zivilbevölkerung sehr weit aus, denn die Beseitigung Gaddafis durch Intervention von außen gibt die Resolution 1973 nicht her. Gleichzeitig signalisieren London und Paris, dass sie nun Kampfhubschrauber schicken wollen, weil die „präziser" seien, wie Frankreichs Verteidigungsminister sagt. Zwei Lesarten gibt es dafür. Entweder geht es nur um eine Drohgebärde gegen Gaddafi, dessen militärische Macht schon empfindlich geschwächt ist. Oder die Alliierten greifen zu einer neuen Waffe und setzen ihre eigenen Soldaten höheren Risiken aus als bisher, denn Helikopter sind von Gaddafis Militär leichter zu treffen als Flugzeuge. Das wäre dann ein Eingeständnis, dass die Angriffe bislang zu wenig Wirkung zeigten. Und es wäre ein weiterer Schritt auf dem Weg hin zu Bodentruppen. hmt

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