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Meinung: Nordirland: Noch nicht genug

Die Zahl der Waffen, mit denen die Nordiren tagtäglich konfrontiert sind, soll geringer werden. Zu verdanken ist dies - nein, nicht der IRA, sondern zunächst einem Vorschlag der britischen Regierung, die ihre Truppen in der Provinz reduzieren will.

Die Zahl der Waffen, mit denen die Nordiren tagtäglich konfrontiert sind, soll geringer werden. Zu verdanken ist dies - nein, nicht der IRA, sondern zunächst einem Vorschlag der britischen Regierung, die ihre Truppen in der Provinz reduzieren will. Was mit den anderen Waffen ist, denen der IRA, die zwar im nordirischen Alltag weniger sichtbar sind, aber doch eine große Macht zwischen Derry und Belfast ausüben - es bleibt auch nach dem jüngsten Angebot der Irisch Republikanischen Armee im Dunkeln. Der Vorsitzende der Entwaffnungskommission, John de Chastelain, zeigt sich zwar mit der Ankündigung der IRA, ihre Waffen unbrauchbar zu machen, zufrieden, aber er nennt keine Details. Das hat seine Gründe, denn schließlich beharrt die protestantische Gegenseite auf einem klaren Zeitplan für die IRA-Entwaffnung. Diese Forderung ist keineswegs überzogen, wenn schon auch der Abzug umfangreicher britischer Bataillone nur noch eine Sache der Zeit ist. In der Vergangenheit hat die IRA stets nur so weit eingelenkt, wie es zur Aufrechterhaltung des Friedensprozesses gerade nötig war. Diesmal muss die pro-irische Untergrundorganisation tatsächlich über ihren Schatten springen. Anderenfalls wird David Trimble wohl kaum wieder als Chef der nordirischen Regionalregierung antreten.

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