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Kranke Lehrer in Berlin: Ohne Fürsorge

Der Senat hat lange genug auf Zeit gespielt. Wenn es durchschnittlich 1400 dauerkranke Lehrer gibt, wenn die Arbeitsbedingungen nicht besser werden und die Kinder an den Schulen nicht einfacher – dann sinkt auch die Zahl der kranken Lehrer nicht.

Der Senat hat lange genug auf Zeit gespielt. Wenn es durchschnittlich 1400 dauerkranke Lehrer gibt, wenn die Arbeitsbedingungen nicht besser werden und die Kinder an den Schulen nicht einfacher – dann sinkt auch die Zahl der kranken Lehrer nicht. Wir haben es hier mit einem mehrfachen Exempel für falsches Sparen zu tun: Berlin hat im Alleingang die Altersermäßigung für seine Lehrer abgeschafft, und es hat an vielen anderen Stellen zusammengestrichen, was nur ging, und so in Verbindung mit den immer problematischeren sozialen Verhältnissen im Endeffekt immer ältere, immer krankere Kollegien erzeugt. Die Folge sind immer mehr entnervte Lehrer, die sich das völlige Aussteigen finanziell nicht leisten können und deshalb von Krankschreibung zu Krankschreibung hangeln, zum Ärger der Kollegen und der Eltern und Kinder. Es ist richtig, dass die Verwaltung für solche Lehrer intensiv nach anderen Einsatzmöglichkeiten fahndet, und es ist richtig, dass nun wenigstens die alte Altersermäßigung wieder eingeführt wird, wenn auch viel zu spät. Bedrohlicher als diese lösbaren Detailprobleme ist aber insgesamt der extreme Mangel an Fürsorge für die Lehrer. Stattdessen gab es immer nur Sparmaßnahmen, die als Reförmchen mehr schlecht als recht getarnt waren. Vor allem das muss sich ändern.bm

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