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Plagiatsbericht: Guttenberg kann noch tiefer

Karl-Theodor zu Guttenberg ist der Ansicht, der Bericht der Bayreuther Plagiatsforscher könne in der Schublade bleiben. Der Einzige, der sich über seinen Täuschungsvorsatz noch täuscht, ist der Ex-Minister selbst.

Karl-Theodor zu Guttenberg, man hätte es wissen können, schafft es auch nach seinem Rücktritt mühelos in die Schlagzeilen. Er ließ seinen Anwalt einen Brief an die Uni Bayreuth schreiben, der Bericht der Plagiatsforscher könnte doch bitte in der Schublade bleiben. Ein unbedarfter Beratener und ein unbedarfter Berater – mindestens ein Unbedarfter zu viel, das wird sich auch Angela Merkel denken, weshalb sie sich am Montag dazu meldete. Natürlich wird die Öffentlichkeit so oder so alles erfahren. Überrascht wird sie kaum sein. Der Einzige, der sich über seinen Täuschungsvorsatz noch täuscht, ist der Ex-Minister selbst. Nun steht er wieder als Täuscher da, als einer, der Aufklärung erst versprochen hat, um sie dann zu vereiteln. Zu erklären wäre das mit einer psychischen Ausnahmesituation, in die einer geraten kann, der statt als Lichtgestalt plötzlich als Lügenbaron gilt. Aber waren danach nicht auch Momente der Besinnung, des Nachdenkens? Hat er niemanden, der klugen Rat gibt, weiß er nicht, ihn anzunehmen? Kennt er das nicht: Stillhalten? Dann war er in der Politik immer falsch. Und sein Absturz, der ihn nun tiefer führt als bloß zu Boden, nur konsequent.

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