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Ulrich Meyer

© picture alliance / dpa

PORTRÄT: Letzte "Akte"-Sendung mit Ulrich Meyer

Ulrich Meyer nimmt nach fast 22 Jahren seinen Abschied vom „Akte“-Magazin auf Sat1. Von Kritik ließ sich der Moderator nie beirren.

Eigentlich war er ja immer da, ist aus dem Fernsehen nicht wegzudenken. Ulrich Meyer gilt als einer der Pioniere des Privatfernsehens. Moderatoren kamen, Moderatoren gingen, Ulrich Meyer blieb. 1989, am Anfang seiner Karriere, moderierte er die legendäre Streitsendung „Explosiv – Der heiße Stuhl“ bei RTL, die gerade erst wieder ihr Comeback feierte, ohne Meyer.

Nun, nach fast 22 Jahren, mehr als 1000 Ausgaben, gibt Meyer im Sat1-Magazin „Akte“ am Dienstag zum letzten Mal den Verbraucherschützer vom Dienst, wenige Tage vor seinem 61. Geburtstag. „Jetzt möchte ich etwas mehr Privatleben haben“, sagt Meyer.

Ulrich Meyer kam 1955 in Köln zur Welt, begann nach dem Abitur und einer Laufbahn als Reserveoffizier der Bundeswehr mit Dienstgrad Oberstleutnant zunächst ein Medizinstudium, das er aber nach drei Jahren abbrach, um Journalist zu werden.

Nach einem Volontariat bei der „Kölnischen Rundschau“ ging er 1985 zum damals noch jungen Privatsender RTLplus, wo er Bonn-Korrespondent, Nachrichtenmann und „Explosiv“-Moderator war. 1992 wechselte er als freier Produzent zum Konkurrenzsender Sat1, mit seiner selbstaufgebauten Berliner Firma „Meta productions“ fabrizierte er das Format „Akte“.

Entlarvte Internet-Abzocker

Die Verbrauchershow ging am 4. Januar 1995 auf Sendung. Anfangs trug sie den Zusatztitel „Reporter decken auf“. Meyers Team rückte großen Gaunern und kleinen Ganoven auf die Pelle, entlarvte Internet-Abzocker, gab Abnehmtipps oder stellte Glühwein auf Weihnachtsmärkten auf den Prüfstand. Kritiker-Liebling war Ulrich Meyer, einer der dienstältesten Moderatoren im deutschen TV, nie.

Dem stets betont seriös auftretenden Anzugträger wurde vorgeworfen, dass er wie ein Journalistendarsteller wirke oder dass die Beiträge seiner Sendung den Skandal vortäuschten. Ulrich Meyer ließ sich davon nicht beirren. „Unser Magazin hat aufgrund der sozialen Kälte vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Finanzkrise einen hohen Zuspruch“, betonte er vor Jahren in einem Interview.

Der Motorsportfan, in zweiter Ehe mit der Journalistin Georgia Tornow verheiratet, wird noch gelegentlich zu sehen sein: mit dem Verbrauchermagazin „ServiceAkte“ beim Nischensender Sat.1 Gold. Sein Nachfolger bei „Akte“ wird der TV-Journalist Claus Strunz.

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