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Rente: Die Jobs der Alten

Immer mehr Rentner verdienen sich mit Minijobs etwas hinzu - ein Indiz für wachsende Altersarmut.

Von Ruhestand keine Rede. Immer mehr Menschen suchen sich im Rentenalter noch einen Job oder arbeiten im alten einfach weiter. Man kann das positiv sehen. Wenn sich so viele jenseits der 65 stark genug fühlen, um im Arbeitsleben weiter ihren Mann und ihre Frau zu stehen – ist das nicht ein gutes Zeichen? Offenbar hat sie ihr Beruf nicht verschlissen, offenbar haben die Alten auf unserem Arbeitmarkt auch wieder eine Chance. Und was ist bitte schön dagegen zu sagen, wenn man sich als fitter Alter mit seiner Qualifikation nicht in den Lehnstuhl oder aufs Kreuzfahrtschiff setzen, sondern weiterhin gebraucht fühlen will? Gar nichts – wenn es wirklich auf alle zuträfe. Doch um die Sache ehrlich beurteilen zu können, sollte man sich die Jobs der Alten genauer ansehen. Wer mit 70 noch Supermarktregale einräumt, seinen Putzjob nicht aufgibt oder nachts im Gewerbegebiet Gebäude bewacht, tut das nicht, um unter Menschen zu kommen oder weil ihm zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Er tut es aus der Not heraus. Die Renten in Deutschland sinken, immer mehr alte Menschen kommen finanziell nicht über die Runden. Mit Blick darauf ist die steigende Zahl jobbender Rentner vor allem eines: ein Alarmsignal.

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