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Wo sind sie eigentlich, wenn man sie braucht, die Verkehrspolizisten?

© dpa

Sicherheitsvorkehrungen für den Papst: Alle Straßen dicht machen, dann ist Ruhe im Karton

Der Zustand der totalen Verstopfung als Sicherheitskonzept: Bernd Matthies über die vorsätzliche Unfähigkeit der Berliner Polizei, den Verkehr zu regeln.

Manchmal, ganz selten, sieht man in Berlin Polizisten, die den Verkehr regeln. Die tun dann nix, wollen nur üben. Allerdings ist nicht ganz klar, wofür, denn wenn der Ernstfall kommt, sind sie nicht zu sehen, jedenfalls nicht beim Verkehrsregeln.

Der Papstbesuch war dafür ein schönes Beispiel. Mehr Polizei war nie, der Ausnahmezustand wird längst routinemäßig präventiv verhängt, ohne störende Abwägungen über die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen anzustellen. Mancher Sicherheitsexperte neigt anscheinend ohnehin dazu, den Zustand totaler Verstopfung als den sichersten aller Zustände gezielt anzusteuern, dann ist Ruhe im Karton, und fertig. Irgendwie löst sich das ganze Schlamassel schon wieder auf.

Hinterher heißt es dann meist, das sei nun mal der Preis für die Hauptstadt. Mag sein. Aber der unprivilegierte Hauptstadtbürger hat ein Recht darauf, dass der Staatsapparat diesen Preis so niedrig wie möglich hält. Wenn mal wieder ein Papst kommt, sollte der Tag zum Feiertag erklärt werden. Dann können wenigstens alle zu Hause bleiben.

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