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PORTRÄT DANNY JORDAAN SÜDAFRIKAS WM-ORGANISATOR:: „Wir wollen die beste WM ausrichten“

Den ersten Test hat Danny Jordaan bestanden: Als am vergangenen Freitag die Welt nach Südafrika blickte, um die Auslosung für die Fußball-WM 2010 zu verfolgen, verlief alles nach Plan. „Alles läuft nach Plan“ ist das Mantra des 57-Jährigen, der im Tandem mit Nelson Mandela das größte Sportereignis an die Südspitze Afrikas geholt hat.

Den ersten Test hat Danny Jordaan bestanden: Als am vergangenen Freitag die Welt nach Südafrika blickte, um die Auslosung für die Fußball-WM 2010 zu verfolgen, verlief alles nach Plan. „Alles läuft nach Plan“ ist das Mantra des 57-Jährigen, der im Tandem mit Nelson Mandela das größte Sportereignis an die Südspitze Afrikas geholt hat. Seitdem versucht der Mann mit den graumelierten Locken und dem wilden Vollbart die vielen Skeptiker in aller Welt davon zu überzeugen, dass der frühere Apartheidstaat in der Lage ist, ein Mega-Event wie die Fußballweltmeisterschaft zu stemmen: Dass die Stadien fertig und alle Tickets verkauft werden und dass das Land die Transportprobleme in den Griff kriegen werde – auch wenn es bis heute über kein richtiges Bus- und Bahnsystem verfügt. Auch um die Sicherheit müssten sich die WM-Besucher bitte nicht sorgen, verspricht der Chef des Organisationskomitees.

Bis zum Sommer hat Jordaan noch Zeit, dann kommt der wahre Test. Und entgegen den Versicherungen wird ausgerechnet im 100 000 Menschen fassenden Stadion in Johannesburg noch gebaut. Von außen mag das einer Kalabasse nachempfundene Stadion schon beeindruckend aussehen. Doch der Innenraum ist längst noch nicht so weit. Es fehlen Fußböden, Lampen und Geländer – und viele Wände sind ungestrichen.

„Wir wollen die beste WM aller Zeiten ausrichten“, verspricht Jordaan. Vielleicht speist sich seine unendliche Zuversicht aus dem Wissen, bereits Großes erreicht zu haben. Schließlich erhielt Südafrika als erstes afrikanisches Land den Zuschlag für eine Fußball- WM. Vier Jahre zuvor war das Land denkbar knapp an Deutschland und Franz Beckenbauer gescheitert. Jordaan akzeptierte die Niederlage mit Bravour. Noch am gleichen Tag versprach er, in vier Jahren erneut anzutreten – diesmal mit Beckenbauer als Partner. Für Jordaan hat sich der Einsatz auch finanziell längst gelohnt: Allein für den WM-Zuschlag erhielt er vom südafrikanischen Fußballverband einen Bonus von 700 000 Euro.

Anders als sein Idol Beckenbauer kickte der geschiedene Vater zweier Kinder nie professionell, sondern nur für einen drittklassigen Verein in Port Elizabeth. Und vermutlich wäre es ihm recht, wenn er sich auch in anderer Weise von Beckenbauer unterschiede – indem er nicht nur die WM, sondern mit einem Endspielsieg auch die Trophäe ins eigene Land holt. Wolfgang Drechsler

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