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Gibt Anlass zur Zuversicht:  Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Steinmeier, begrüßt die Gäste zu ihrem Neujahrsempfang im Schloss Bellevue.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Neujahrsempfang im Berliner Schloss Bellevue: Lichtstrahlen der Hoffnung am Finale der Empfänge

Am Freitag geht mit Elke Büdenbenders Empfang der Reigen der Rituale zum Jahresbeginn ins Finale. Der Bundespräsident hatte ihn am Dienstag eingeläutet.

Bei Elke Büdenbender muss niemand Angst haben, dass der Boden unter den Füßen zu glatt sein könnte. Die Gäste ihres Neujahrsempfangs, die nicht vom eigenen Fahrer gebracht wurden, werden am Freitagmorgen bei eisigem Wetter vom Eingang des Bundespräsidialamtes in Limousinen zum Fuß des rutschsicheren roten Teppichs gefahren, der zum Haupteingang vom Schloss Bellevue hochführt.

Mit Lichtstrahlen der Hoffnung will die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihre Gäste ins Jahr 2024 schicken. Dazu schildert sie bewegende Momente, die ihr im ausgehenden Jahr selbst Hoffnung gemacht haben zwischen all den schlimmen Nachrichten.

Da war die Begegnung mit der Mutter einer todkranken jungen Frau, die unerschütterlich versucht, aus jeder Situation das Beste zu machen. Dazu zählten auch die Kooperationen mit der First Lady der Ukraine, um Menschen zu helfen, die traumatisiert sind von Krieg und Gewalt.

Lassen Sie uns nicht ertrinken in all den verstörenden Nachrichten.

Elke Büdenbender

Auch die Begegnungen mit Bürgermeisterinnen aus dem ganzen Land und Österreich und der Schweiz haben ihr Hoffnung gegeben, da mehr Frauen in der Politik gebraucht würden: „Frauen können die Gestaltung der Zukunft nicht den Männern überlassen.“ Mädchen und Frauen, die Schlimmes erlebt haben und nicht aufgeben, nötigten ihr großen Respekt ab.

„Lassen Sie uns nicht ertrinken in all den verstörenden Nachrichten“, sagt sie. „Wir wollen lieber auf Menschen schauen, die nicht aufhören, die Welt in einen guten und friedlichen Ort für alle zu verwandeln.“ Es gab bei feinen Häppchen am Stiel dann noch reichlich Gelegenheiten, Funken der Hoffnung zu sammeln.

Faszination der Naturwissenschaften

Polarforscherin Antje Boetius, gerade aus der Antarktis zurück, erzählt von Mädchen, die sich verstärkt den Naturwissenschaften widmen. Unter den Angehörigen der in Berlin stationierten Diplomaten, ist auch der Mann der Schweizer Botschafterin, Donat Agosti, der Ameisenforschung betreibt und immer wieder auch noch unbekannte Insektenarten entdeckt.

Die Vorsitzende der Stiftung Dianino, Kathy Dalinger, hilft Kindern, die an Diabetes erkrankt sind. Yvonne Bovermann, die Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks, für das sich auch die Gastgeberin engagiert, kämpft trotz finanzieller Rückschläge dafür, dass Mütter und Väter neue Kraft schöpfen können für die oft aufreibende Familienarbeit.

60
engagierte Bürger empfing der Bundespräsident.

Auch Katja Heusel ist gekommen, die neue Präsidentin des Diplomatenclubs „Willkommen in Berlin“, der Freundschaften stiftet zwischen Diplomaten aus aller Welt.

Mit dem Empfang von Elke Büdenbender geht im Schloss Bellevue die Woche der Neujahrsempfänge zu Ende. Begonnen hat sie am Dienstag. Da empfingen der Bundespräsident und Elke Büdenbender neben den Repräsentanten des öffentlichen Lebens, wie Bundeskanzler Olaf Scholz, rund 60 ehrenamtlich tätige Bürger aus ganz Deutschland, die sich um das Gemeinwohl in besonderer Weise verdient gemacht haben.

Anerkennung für die Rettungskräfte

„Sie alle sind Menschen, die an mehr denken als nur an sich selbst. Das macht die Stärke unseres Landes aus“, dankte ihnen Frank-Walter Steinmeier. Besondere Anerkennung zollte er auch den Rettungskräften, die bis zur Erschöpfung im Einsatz seien, um Menschen in Not zu retten und zu schützen.

Aus Berlin waren geladen die in der Hospizarbeit aktive Gloria Ehrenberger und Rainer Leonhardt, der seit 40 Jahren aus Abbruchhäusern historische Baumaterialen rettet. Einladungen für diesen Neujahrsempfang gingen in alle Bundesländer, auch nach Brandenburg.

Wir alle stehen hier, weil wir an die Kraft der Worte, an die Kraft von Verständigung glauben.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier

In Angermünde kämpft Wolfgang Rall mit seinen Schülern gegen rechts, in Cottbus gründete Romy Hoppe ein Frauennetzwerk, in Bad Belzig engagiert sich Friedbert Enders im Verein Friedensglocke für die Völkerverständigung.

Und in Eberswalde macht Ellen Grünwald jüdische Spuren aus der jüngeren Geschichte sichtbar. Sie standen auch stellvertretend für viele Menschen, die ehrenamtlich Signale der Hoffnung aussenden.

Einladung zu Demokratie-Geburtstagen

Am Donnerstag ging es weiter mit dem Händeschütteln und den zuversichtlichen Impulsen. Da empfing der Bundespräsident das Diplomatische Corps. „Wir alle stehen hier, weil wir an die Kraft der Worte, an die Kraft von Verständigung glauben“, sagte er mit Blick auf die vielen Krisen in der Welt.

Dieses Jahr werde mit seinen vielen Wahlen, bei denen rund die Hälfte der Weltbevölkerung an die Urnen gerufen werde, ein Jahr der Bewährung für die Demokratie selbst.

In diesem Sinne lud er die hier akkreditierten Botschafter aus aller Welt ein, in diesem Jahr zwei freudige deutsche Geburtstage gemeinsam mitzufeiern: 75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre Friedliche Revolution.

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