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Schub von hinten: Der überarbeitete Polestar 2 hat nun als Basis einen Heckantrieb.

© Polestar

Polestar: Die können zählen

Das vor vier Jahren gegründete Unternehmen hat die elegante elektrische Limousine Polestar 2 überarbeitet und bringt nun mit dem Polestar 3 einen SUV.

Nach Nummer Zwei kommt Nummer Drei, dann Vier und Fünf – und am Ende kommt im Jahr 2026 die Nummer Sechs. So sieht beim Autobauer Polestar die Modellplanung für die kommenden Jahre aus. Jedes Jahr will das erst seit vier Jahren bestehende Unternehmen ein neues vollelektrisches Fahrzeug auf den Markt bringen. In diesem Jahr soll noch der Polestar 3 vorgestellt werden, der erste SUV der Firma, die zum chinesischen Geely-Konzern gehört, und eng verbunden ist mit dem schwedischen Autobauer Volvo.

Polestar 2: Elegante Linie mit verspielten Rücklichtern.

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Jetzt konnte auf Einladung von Polestar der Wagen zwar nicht gefahren, aber erstmals angesehen werden. Das Fahrzeug mit einer sehr sportlichen Optik ist 4,9 Meter lang und soll mit Dual-Motor an Vorder- und Hinterachse ausgestattet rund 380 kW (517 PS) auf die Straße bringen. Die elektrische Reichweite wird mit 610 Kilometer angegeben. Die Fahrer*innen erhalten ihre Infos über ein sehr zierliches Display übern Steuer. Dafür hängt ein sehr großer Screen über der komplett leer geräumten Mittelkonsole – dafür gibt es nun rechts am kleinen Lenkrad einen Schaltungs-Hebel.

Montage auf neuer Plattform

Gebaut werden soll der Wagen im amerikanischen Volvo-Werk in Charleston. Das ist natürlich kein Zufall. Dort nämlich startet in den kommenden Monaten auch die Produktion des komplett neuen Volvo EX90. Beide Fahrzeuge werden dann auf der selben, von Volvo neu entwickelten Plattform montiert. Auch die Nummer Vier und Fünf sind schon in Planung und der Polestar 6 soll wieder ein reinrassiger Sportwagen sein.

So wie der inzwischen legendäre Polestar 1 zum Start der Firma vor vier Jahren ebenfalls ein krachend sportliches Coupe war – von dem von vornherein aber nur 1500 Fahrzeuge gebaut wurden, die heute alle streng bewacht in irgendwelchen Luxus-Garagen stehen. Nach den Worten des Polestar-Chefs Thomas Ingelath hat das Unternehmen das Ziel, „bis 2030 ein wirklich klimaneutrales Serienauto zu bauen.“ Beim Polestar 2 habe man die CO2-Belastung bei der Produktion in den vergangenen vier Jahren bereits um drei auf 23 Tonnen Kohlendioxid verringert.

Beliebtester E-Dienstwagen

Vor der Markeinführung des Polestar 3 hat der seit 2020 unveränderte Polestar 2 noch eine gründliche Überholung verpasst bekommen. Die macht sich positiv bemerkbar und soll die elektrische Limousine, die übrigens zum beliebtesten E-Dienstwagen in Deutschland gewählt wurde, noch attraktiver machen. Das vor vier Jahren gegründete Unternehmen ist in Deutschland die am schnellsten wachsende Auto-Marke – mit einer Steigerung von 442 Prozent gegenüber 2022. Hört sich doll an für den Newcomer; dahinter verbergen sich allerdings nur 15.000 in Deutschland verkaufte Fahrzeuge. Der Polestar 2 hat es aber trotzdem unter die Top Ten der meistverkauften elektrischen Fahrzeuge geschafft.

Neuer Heckantrieb

Statt Wabengrill hat der Polestar 2 nun eine geschlossene Front – die nicht verwunderlich – sehr an die neuesten Volvo-Fahrzeuge erinnert. Auch die Scheinwerfer im Thors-Hammer-Design könnten einem bekannt vorkommen. Dazu kommen die inneren Werte: Mit einer größeren Batterie von bis zu 82 kW vergrößert sich die Reichweite bis auf 655 Kilometer und die verbesserte Gleichstrom-Ladepower von 205 kWH verkürzt die Ladezeit enorm.

Frontgrill war gestern – der SUV Polestar 3 kommt mit aggressiv-geschlossener Front. 

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Der Wagen ist weiterhin mit zwei DualMotor-Versionen mit bis zu 350 kW (476 PS) und Allradantrieb zu haben. Durch den neu eingeführten bis zu 220 kW (299 PS) starken Heckantrieb gewinnt der Polestar 2 merklich an sportlichem drive. Auch hier folgt Polestar dem großen Bruder Volvo: Dort wurde beim Kompakt-SUV XC40 ebenfalls der erst 2022 eingeführte SingleMotor an der Vorderachse aufgegeben und ans Heck versetzt.

Der Polestar 3 schließt ab mit Dachspoiler und fein designten Rückleuchten.

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Der Polestar 2 hat auch noch das Problem, ein vollelektrisches Fahrzeug auf einer Plattform zu sein, die ursprünglich für Verbrennermotoren konzipiert wurde. Durch den üppigen Kardantunnel reduzieren sich die Gestaltungsmöglichkeiten für den Innenraum; spürbar ist das an der sehr massiven Mittelkonsole. Zu kaufen ist der Polestar 2 ab 51.000 Euro. Einen ausführlichen Fahrbericht über den Polestar 2 lesen Sie hier
    

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