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23.11.2023, Nordrhein-Westfalen, Köln: Beschäftigte der Uniklinik Köln stehen vor dem Gebäude und streiken.

© dpa/Federico Gambarini

10,5 Prozent mehr Lohn gefordert: Warnstreiks in Gesundheitswesen der Länder treffen Unikliniken

Auch an Psychiatriezentren mehrerer Bundesländer wird gestreikt. Freitag soll der Arbeitskampf auf weitere Krankenhäuser ausgeweitet werden.

Im Tarifkonflikt des öffentlichen Diensts der Bundesländer sind am Donnerstag in mehreren Bundesländern Beschäftigte von Universitätskliniken und Psychiatriezentren in einen Warnstreik getreten.

„Wer die Beschäftigten in den Zentren für Psychiatrie bei der Bezahlung dauerhaft schlechter stellen will als ihre Kolleginnen und Kollegen in kommunalen Krankenhäusern, gefährdet auch die Betreuung psychisch kranker Menschen“, erklärte Verdi.

Nach Angaben der Gewerkschaft gab es Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen unter anderem in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bayern und dem Saarland. Am Freitag sollen die Warnstreiks an medizinischen Einrichtungen fortgesetzt werden.

Verdi zufolge liefen Warnstreiks am Donnerstag etwa an Universitätskliniken in Düsseldorf, Köln, Aachen, Saarbrücken und Hannover. In Baden-Württemberg legten Beschäftigte von sieben Zentren für Psychiatrie die Arbeit nieder, allein dort beteiligten sich laut Gewerkschaft mehr als 1200 Menschen.

In der Uniklinik Leipzig haben Verdi zufolge über 300 Beschäftigte am Warnstreik teilgenommen. Dem Aufruf seien Beschäftigte aus unterschiedlichsten Stationen gefolgt, „immer vor dem Hintergrund, dass das Wohl der Patienten nicht gefährdet wird“, sagte die zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretärin Julia Greger. 

Ausweitung der Streiks für Freitag geplant

Am Freitag sollen die Warnstreiks unter anderem an den Universitätskliniken und psychiatrischen Zentren fortgesetzt sowie auf zusätzliche Krankenhäuser ausgeweitet werden, etwa in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Die seit Ende Oktober laufenden Tarifverhandlungen für rund 1,1 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder außer Hessen sollen Anfang Dezember in ihre dritte Runde gehen. Zwei Verhandlungsrunden verliefen bislang ergebnislos.

Die Gewerkschaften kündigten im Vorfeld der neuen Verhandlungsrunde verstärkte Warnstreikaktionen in wechselnden Bereichen an.

In dieser Woche streikten unter anderem bereits Hochschulbeschäftigte und studentische Hilfskräfte an Universitäten sowie Auszubildende und andere Nachwuchskräfte im öffentlichen Dienst.

Am Mittwoch gab es Warnstreiks in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Vor allem in Berlin, wo sich laut Verdi rund zehntausend Beschäftigte beteiligten, gab es Auswirkungen. Es kam etwa zu Arbeitsniederlegungen in Bezirks- und Senatsverwaltungen sowie Kitas.

Die Gewerkschaften fordern in den Tarifverhandlungen 10,5 Prozent, monatlich jedoch mindestens 500 Euro mehr Geld und einen Inflationsausgleich.

Zusätzlich fordern sie eine Vertrags-Mindestlaufzeit von zwölf Monaten und eine unbefristete Übernahme von Auszubildenden. Diese sollen zudem 200 Euro mehr Lohn erhalten. Die Verhandlungen werden am 7./8. Dezember in Potsdam fortgesetzt.

Die in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) zusammengeschlossenen 15 Länder verweisen auf eine schwierige Haushaltslage, machten bislang aber noch kein eigenes Angebot. Hessen ist nicht Mitglied der TdL und verhandelt separat. (AFP/dpa)

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