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Sozialversicherung: 10,6 Milliarden Euro Überschuss erwirtschaftet

Renten- und Pflegeversicherung sowie die Bundesagentur für Arbeit haben 2006 für einen satten Überschuss in den Sozialkassen gesorgt. Hauptursache ist allerdings ein Einmaleffekt durch den veränderten Zahlungsmodus.

Wiesbaden - Die Einnahmen aus der gesetzlichen Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung, der Alterssicherung der Landwirte sowie der Bundesagentur für Arbeit erhöhten sich von Januar bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent auf 359,8 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt unter Verweis auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Die Ausgaben in Höhe von 349,2 Milliarden Euro blieben um 0,9 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Hauptursache für das Plus bei den Einnahmen ist allerdings ein Einmaleffekt aufgrund eines veränderten Zahlungstermins.

Aus der Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben von Januar bis September 2006 errechnet sich laut Statistischem Bundesamt ein Finanzierungsüberschuss von 10,6 Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres hatte die Sozialversicherung noch ein Defizit in Höhe von 8,1 Milliarden Euro aufgewiesen.

Lediglich Krankenversicherung fährt Defizit ein

Im Gesamtjahr 2006 sind die Einnahmen der Sozialkassen höher als in anderen Jahren, da ausnahmesweise nicht zwölf, sondern 13 Monatsbeiträge eingerechnet werden. Grund ist die Umstellung des Zahlungstermins vom Monatsanfang des Folgemonats auf das Monatsende des laufenden Monats. Dadurch fielen im Januar rechnerisch zwei Beitragszahlungen an, was rund 20 Milliarden Euro ausmacht. Der Effekt gleicht sich später wieder aus, wenn die Beschäftigten nach und nach aus dem Berufsleben ausscheiden.

Im Einzelnen gab es vor allem wegen dieses Effekts bei der gesetzlichen Rentenversicherung im Zeitraum Januar bis September einen Überschuss von 4,4 Milliarden Euro und bei der Bundesagentur für Arbeit von 6,3 Milliarden Euro. Ein Plus von 300 Millionen Euro verzeichnete die Pflegeversicherung. Die gesetzliche Krankenversicherung schloss trotz des Einmaleffekts in dem Neun-Monatszeitraum mit einem leichten Defizit von 300 Millionen Euro ab. (tso/AFP)

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