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Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamts, zeigt den Bericht bei der Vorstellung des bundesweiten Lagebildes zum Thema häusliche Gewalt.

© dpa/Michael Kappeler

432 Opfer am Tag: BKA registriert einen deutlichen Anstieg häuslicher Gewalt

240.547 Menschen sind 2022 Opfer von häuslicher Gewalt geworden. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen gestiegen – nicht nur innerhalb von Partnerschaften.

Die Fälle häuslicher Gewalt in Deutschland haben deutlich zugenommen. Im vergangenen Jahr registrierten die Behörden 240.547 Opfer. Damit ist die Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent gestiegen.

71,1 Prozent der Opfer waren weiblich, wie aus dem am Dienstag vorgestellten Lagebericht des Bundeskriminalamts (BKA) für 2022 hervorgeht. 65,6 Prozent der Opfer waren demnach von Partnerschaftsgewalt betroffen, 34,4 Prozent von innerfamiliärer Gewalt.

432 Opfer von partnerschaftlicher Gewalt pro Tag

Bei den Fällen von Gewalt in Partnerschaften gab es dem Lagebericht zufolge einen Anstieg um 9,4 Prozent. Die Behörden registrierten hier laut BKA im vergangenen Jahr 157.550 Fälle mit 157.818 Opfern, das entspricht etwa 432 Fällen pro Tag. Im Jahr davor waren es 144.044 Fälle. 80,1 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt waren weiblich.

In 39,5 Prozent der Fälle ging die Gewalt laut Bericht von ehemaligen Partner:innen aus, in 31,1 Prozent der Fälle von Ehepartner:innen. In 29,1 Prozent der Fälle waren es Partner:innen nicht ehelicher Lebensgemeinschaften.

BKA registriert 725 getötete Opfer

133 Frauen und 19 Männer wurden im vergangenen Jahr von ihren Partner:innen ermordet. Insgesamt ordnet das BKA den Delikten im Rahmen häuslicher Gewalt 702 Straftaten von Mord und Totschlag und 23 Körperverletzungen mit Todesfolge zu.

Von schwerer Körperverletzung waren dem Lagebericht zufolge 28.589 Menschen betroffen. Die Zahl der Opfer von vorsätzlicher einfacher Körperverletzung lag bei 135.502 Menschen, davon 95.736 weibliche und 39.766 männliche Betroffene.

Die Zahl der Opfer von Vergewaltigung, sexueller Nötigung oder sexuellen Übergriffen lag demnach bei 4529. Registriert wurden zudem 57.376 Opfer von Bedrohung, Stalking und Nötigung im Rahmen häuslicher Gewalt. (AFP/KNA)

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