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Irak: Acht Mitarbeiter einer Handelsfirma in Bagdad erschossen

In der irakischen Hauptstadt Bagdad haben Unbekannte am Mittwoch acht Mitarbeiter einer Elektrohandelsfirma erschossen, darunter drei Frauen.

Bagdad/Nassirija/Khartum - Augenzeugen berichteten, einige Mitglieder des Killerkommandos hätten Uniformen einer Einheit des Innenministeriums getragen, die in den vergangenen Wochen wegen angeblicher Rachefeldzüge gegen Sunniten ins Gerede gekommen war. Nach Polizeiangaben wurden bei dem Angriff sechs weitere Mitarbeiter der Firma verletzt. Geld wurde nicht gestohlen.

In Nassirija kamen unterdessen drei Iraker ums Leben, als sie einen Sprengsatz vor dem Haus eines arabischen Fernsehkorrespondenten anbringen wollten. Wie die Polizei in der 350 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Stadt berichtete, explodierte der Sprengsatz am Dienstag vorzeitig in den Händen der Extremisten. Seit Beginn der US- Invasion im Irak vor drei Jahren sind dort rund 90 Journalisten getötet worden.

Forderung nach diplomatischer Präsenz

Bei Angriffen auf Polizei- und Armeepatrouillen starben am Mittwoch mindestens sieben Angehörige der irakischen Sicherheitskräfte. Die US-Armee berichtete, Aufständische hätten am Dienstag zwei ihrer Soldaten getötet. Ein amerikanischer Soldat starb bei einem Sprengstoffangriff in Habbanija, ein weiterer US-Soldat wurde südlich von Bagdad erschossen.

Der irakische Übergangspräsident Dschalal Talabani forderte die arabischen Staaten auf, trotz der schlechten Sicherheitslage mehr diplomatische Präsenz in Bagdad zu zeigen. Außerdem sollten sie dem Irak alle noch aus der Zeit des Regimes von Saddam Hussein stammenden Schulden erlassen, sagte Außenminister Hoschiar Sibari, der am Mittwoch auf dem Gipfel der Arabischen Liga in Khartum eine Rede Talabanis verlas. Die Iraker, die unter den Gewaltakten islamistischer Terroristen und Saddam-Anhänger litten, erwarteten mehr Unterstützung von den «arabischen Bruderstaaten». (tso/dpa)

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