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Afghanistan: 20 Tote bei neuen Kämpfen

Bei neuen Gefechten zwischen Sicherheitskräften und Rebellen im Süden von Afghanistan sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. In den letzten Tagen hatte die Isaf dort eine Offensive gestartet.

Kabul/Kandahar - Bei einem Rebellenangriff in der Provinz Helmand wurden in der Nacht zum Montag 16 Taliban-Kämpfer getötet, wie die örtliche Polizei mitteilte. Zehn weitere Rebellen seien verletzt worden. Bei den stundenlangen Kämpfen wurden außerdem drei afghanische Polizisten getötet, hieß es weiter. Die Aufständischen hätten versucht, die Stadt Garmser wieder einzunehmen, die sie bereits im Juli zwei Tage lang besetzt hatten. 30 Kilometer von Kabul entfernt wurden am Sonntag ein Bezirkschef der Polizei und ein weiterer Polizeioffizier getötet, als sie in einen Hinterhalt der Taliban gerieten.

Versehentlich eigene Soldaten beschossen

Ein britischer Isaf-Soldat starb in der Provinz Kandahar, als seine Einheit von eigenen Kameraden unter Feuer genommen wurde. Der versehentliche Beschuss in Kandahar ereignete sich nach Angaben der Isaf, als Bodentruppen bei einem Gefecht gegen Taliban-Kämpfer Unterstützung aus der Luft angefordert hatten. Diese habe dann aber die eigenen Soldaten unter Beschuss genommen. Der Vorfall sei "bedauerlich", sagte Isaf-Kommandeur David Richards. Aber die Aufgabe der Truppe sei "extrem wichtig" gewesen, "vielleicht lebenswichtig für den Einsatz", betonte der britische General. Bei einem Einsatz gegen Taliban-Kämpfer in der Provinz Kandahar waren am Sonntag bereits vier kanadische Soldaten ums Leben gekommen.

Angesichts der zunehmenden Gewalt im Süden Afghanistans schloss der SPD-Vorsitzende Kurt Beck eine Entsendung deutscher Soldaten dorthin aus. Zwar bekenne sich die SPD zur Verantwortung Deutschlands für Afghanistan und damit zur Fortsetzung des Engagements in dem asiatischen Land, sagte Beck nach einer Sitzung des Parteivorstands in Berlin. "Mit genauso großer Klarheit sagen wir aber auch, dass dieses Mandat nicht ausgeweitet werden darf, insbesondere nicht in den Süden Afghanistans. Dazu wären wir weder gerüstet noch in der Lage, diese Verantwortung zu übernehmen." (tso/AFP)

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