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Afghanistan: Acht Tote bei Anschlag in Kundus

Im nordafghanischen Bundeswehrstandort Kundus ist auf einem Trainingsgelände der Polizei ein Selbstmordattentat verübt worden. Mindestens acht afghanische Polizisten verloren dabei ihr Leben.

Kabul - Weitere 25 Beamte seien verletzt worden, als der Attentäter seine Sprengstoffweste inmitten der Sicherheitskräfte nahe des Polizeihauptquartiers in Kundus-Stadt zündete, sagte der Polizeichef, Mohammad Ayoub Salangi. Während des Anschlags war eine deutsche Patrouille in der Stadt unterwegs. Deutsche Soldaten und Polizeiausbilder kamen nach Angaben der Bundeswehr nicht zu Schaden.

Der Sprecher des Einsatzkontingents der Bundeswehr in Afghanistan, Fregattenkapitän Alexander von Heimann, sagte, dem Attentäter sei es "trotz Abwehrmaßnahmen" gelungen, auf den Trainingsplatz der Polizei vorzudringen. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus in der Stadt gebracht worden, wo deutsche Ärzte und Sanitäter des Wiederaufbauteams in Kundus ihre afghanischen Kollegen bei den Hilfsmaßnahmen unterstützten. Der Polizeichef sagte, der Attentäter sei auf das Ausbildungsgelände gerannt und habe sich dann in die Luft gesprengt.

Die Taliban bekennen sich zu Anschlag

Taliban-Sprecher Jusuf Ahmadi übernahm in einem Telefonanruf bei einer Nachrichtenagentur im Namen seiner Gruppe die Verantwortung für das Attentat. "Wir haben den Angriff ausgeführt", sagte er.

In Kundus und in Nordafghanistan generell sind die im unruhigen Süden weit verbreiteten Selbstmordanschläge selten. Es war in diesem Jahr der erste Selbstmordanschlag im Norden, wo die Bundeswehr ihren Einsatzschwerpunkt hat. Deutschland spielt eine führende Rolle bei der Polizeiausbildung in Afghanistan. (tso/dpa/AFP)

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