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Ein Selbstmordattentäter rammte am Sonntag ein Eupol-Fahrzeug. Einer der vier Insassen wurde getötet.

© Marai Shah/AFP

Afghanistan: Angehöriger von EU-Polizeimission bei Anschlag in Kabul getötet

Erneut verübten die Taliban einen Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Dabei kamen neben dem Attentäter drei Menschen ums Leben. Ein Deutscher wurde verletzt.

Ein Selbstmordattentäter hat in der Nähe des internationalen Flughafens der afghanischen Hauptstadt Kabul einen britischen Mitarbeiter der EU-Polizeimission Eupol mit in den Tod gerissen. Zwei afghanische Zivilistinnen seien bei der Detonation am Sonntag ebenfalls ums Leben gekommen, sagte Polizeisprecher Ebadullah Karimi. 18 weitere Zivilisten - darunter drei Kinder - seien verletzt worden. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Das Innenministerium teilte mit, es seien drei Zivilfahrzeuge getroffen worden. Eines davon habe ausländischen Soldaten gehört. Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP sah am Anschlagsort, wie ein Soldat aus einem völlig zerstörten Fahrzeug geborgen wurde.

Eupol bestätigte, dass ein Fahrzeug der Polizeimission mit vier Insassen angegriffen wurde. Einer der Mitarbeiter sei getötet worden, hieß es in der Mitteilung. Bei den anderen drei Mitarbeitern gehe man davon aus, dass ihre Verletzungen nicht lebensbedrohlich seien. Unter den drei bei dem Anschlag verletzten Eupol-Mitarbeitern sei auch ein Polizist aus Nordrhein-Westfalen, teilte das Innenministerium in Düsseldorf am Sonntagmittag mit.

Eupol unterstützt seit 2007 den Aufbau der afghanischen Polizei. Der von 23 EU-Staaten getragenen Mission gehören mehr als 200 internationale und rund 180 einheimische Mitarbeiter an. Unter den ausländischen Eupol-Mitarbeitern sind auch Deutsche.

Erst in der Nacht zum Donnerstag waren bei einer Geiselnahme in einem Gästehaus in Kabul 14 Menschen, darunter sieben Ausländer, getötet worden. Es handelte sich um vier Inder, ein US-Bürger, ein Italiener und einen britisch-afghanischen Staatsbürger. Zu dem Anschlag bekannten sich ebenfalls die radikalislamischen Taliban.

Die afghanischen Sicherheitskräfte haben seit dem Abzug der Nato-geführten Kampftruppen zum Jahreswechsel die alleinige Sicherheitsverantwortung im Land. Die Nato unterstützt sie aber weiter mit etwa 12.000 Soldaten, die vor allem ausbilden und beraten. Am Mittwoch kündigte die Nato an, auch nach dem im kommenden Jahr auslaufenden Einsatz weiter in Afghanistan zu bleiben. dpa/AFP

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