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Afghanistan: Internationale Truppen töten erneut Zivilisten

Bei einem Luftangriff der Nato nördlich von Kabul wurden am Morgen neun Unbeteiligte getötet, darunter drei Kinder. Erst gestern waren mehrere Zivilisten im Feuer der Koalitionstruppen gefallen.

Kabul - Zunächst sei eine Basis der Nato-geführten Internationalen Schutztruppe Isaf von mutmaßlichen Taliban-Kämpfern beschossen worden. Die Isaf habe daraufhin mit Artillerie zurückgeschossen und einen Luftangriff geflogen, sagte der Vizegouverneur der Provinz Kapisa, Sayed Mohammad Dawood Hashimi. Bei dem Angriff seien ein Wohnhaus getroffen und drei Kinder, fünf Frauen und ein Mann getötet worden.

Nach einem Selbstmordanschlag auf US-geführte Koalitionstruppen im Osten Afghanistan hatten Koalitionssoldaten am Sonntag afghanischen Angaben zufolge zwischen zehn und 16 Zivilisten getötet. Nach Angaben des Innenministeriums in Kabul hatten die Koalitionstruppen aus Angst vor einem zweiten Anschlag nahe der Stadt Dschalalabad das Feuer auf Umstehende eröffnet. Nach dem Anschlag blockierten zahlreiche aufgebrachte Afghanen mehrere Stunden lang die Schnellstraße von Dschalalabad nach Pakistan. Die Demonstranten riefen Parolen gegen die ausländischen Truppen in Afghanistan.

Aus Angst vor Anschlägen erschießen ausländische Soldaten in Afghanistan immer wieder Zivilisten, die sie fälschlicherweise für Attentäter halten. Die Regierung in Kabul fordert die internationalen Truppen regelmäßig dazu auf, vorsichtiger vorzugehen. (tso/dpa)

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