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Afghanistan: Präsident Karsai schließt Waffenruhe mit Taliban

Die afghanischen Regierung hat mit den Taliban einen Vertrag über Waffenruhe im Nordwesten Afghanistans abgeschlossen. Dies solle die Sicherheitslage vor der Wahl erhöhen.

Dreieinhalb Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in Afghanistan haben Regierung und radikal-islamische Taliban im Nordwesten des Landes eine Waffenruhe vereinbart. Wie ein Sprecher von Präsident Hamid Karsai in Kabul mitteilte, erklärten sich die Aufständischen in der Provinz Badghis bereit, die Abstimmung am 20. August nicht zu stören.

Außerdem versicherte die Gruppe, die Kandidaten der Präsidentenwahl in Ruhe ihren Wahlkampf veranstalten zu lassen und diese nicht anzugreifen. Das Abkommen ist das erste seiner Art in Afghanistan. Die Taliban äußerten sich zunächst nicht dazu.

Die Vereinbarung sei nach Verhandlungen mit Stammesältesten zustande gekommen und gelte zunächst unbefristet, sagte der Sprecher. Die Regierung strebe ähnliche Vereinbarungen mit den Taliban in anderen Gebieten an. Damit solle die Sicherheit vor der Wahl am 20. August erhöht werden.

Solange sich die Taliban an die Waffenruhe hielten, würden sie nicht angegriffen, hieß es aus Regierungskreisen. Zudem könnten sie sich an den Wahlen beteiligen.

Wie in der Provinz Badghis hat sich die Sicherheitslage in Afghanistan vor den Wahlen erheblich verschärft. Die Truppen der USA und Großbritanniens hatten im Juli die meisten Toten seit Beginn der Kämpfe vor acht Jahren zu beklagen.

Erst am Sonntag überlebte Mohammad Kasim Fahim, der Kandidat von Präsident Karsai für das Amt des Vizepräsidenten, nur knapp einen Anschlag in der Provinz Kundus.  

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, bm

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