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Afghanistan: Regierung meldet Tod von Taliban-Kommandeur

Der "Militärchef" der Taliban, Mullah Dadullah, ist nach offiziellen afghanischen Angaben getötet worden. "Seine Leiche liegt vor meinem Büro", sagte der Gouverneur der afghanischen Provinz Kandahar, Assadullah Khalid.

Kabul - "Jeder, Journalisten und andere Leute auch, können kommen und sie anschauen." Der afghanische Geheimdienst bestätigte den Tod. Die afghanischen Behörden haben Medienvertretern den angeblichen Leichnam des Taliban-Führers Mullah Dadullah präsentiert. Rund dreißig Journalisten wurden in einem Raum des Amtssitzes des Gouverneurs von Kandahar gebracht, wo ihnen ein blutiger und von Kugeln durchlöcherter Leichnam gezeigt wurde, bei dem es sich um Dadullah handeln soll. Seine Gesichtszüge ähnelten denen von Dadullah. Der Leiche fehlte zudem ein Bein - eines der Merkmale Dadullahs.

Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid hatte zuvor den Tod Dadullahs dementiert. "Das ist nicht mehr als Propaganda."

Die Nato-geführte Internationale Schutztruppe Isaf, die US-geführten Koalitionstruppen und die Taliban äußerten sich zunächst nicht. Gouverneur Khalid sagte, der einbeinige Taliban-Anführer sei bei einer gemeinsamen Operation der afghanischen Armee und der Koalitionstruppen getötet worden. Der Tod Mullah Dadullahs, der dem zehnköpfigen Taliban-Führungsrat angehört, wäre der bislang schwerste Schlag gegen die radikal-islamischen Rebellen.

Im Mai vorigen Jahres hatten afghanische Behörden seine Gefangennahme vermeldet, was sich aber als falsch herausgestellte. Auch Meldungen des Innenministeriums in Kabul über eine mögliche Einkesselung Mullah Dadullahs vor wenigen Wochen in der südafghanischen Provinz Urusgan bestätigten sich später nicht. Der etwa 40 Jahre alte Rebellenführer hatte unter anderem die Enthauptung eines im März entführten afghanischen Journalisten und von dessen Fahrer angeordnet. In Interviews kündigte er zahlreiche Selbstmordanschläge in Afghanistan an.

(tso/dpa)

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