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Afghanistan: Regierung prüft Einsatz von Tornados

Deutschland wird möglicherweise sechs Bundeswehr-Tornados für Aufklärungsflüge im umkämpften Süden Afghanistans entsenden. SPD-Fraktionschef Struck verkündete die Bereitschaft der Regierung - etwas voreilig.

Berlin/Brüssel - Peter Struck sagte in Brüssel, ein entsprechendes Angebot werde die Bundesregierung bei der Sitzung der Nato-Außen- und Verteidigungsminister Ende des Monats vorlegen. In Berlin erklärten allerdings Regierungssprecher Ulrich Wilhelm sowie das Außen- und das Verteidigungsministerium, die Anfrage der internationalen Schutztruppe Isaf werde noch geprüft.

Laut Struck ist der Einsatz der Kampfjets für Mai geplant und soll auf etwa zwei bis drei Monate befristet werden. Deshalb sei keine Änderung des geltenden Afghanistan-Mandats des Bundestags notwendig. Dieses umfasse bereits eine vorübergehende deutsche Hilfe für die Nato-Verbündeten auch in anderen Teilen Afghanistans außerhalb des Nordens, sagte der frühere Verteidigungsminister. Die Tornados würden voraussichtlich in Kabul stationiert.

In der SPD-Fraktion regt sich Widerstand gegen das Vorhaben. Die Kampfjets würden auch für die Erfassung von Zielen zur Bombardierung eingesetzt. Das sei eine Kriegsbeteiligung, hieß es unter SPD-Abgeordneten. Linksfraktionschef Oskar Lafontaine sagte, die Bundesregierung zöge die Bundeswehr damit unmittelbar in den dort geführten Krieg hinein. (tso/dpa)

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