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Menschen flüchten aus der kurdischen Stadt Afrin.

© Khalil Ashawi/REUTERS

Update

Afrin: 30.000 Zivilisten vor türkischen Angriffen geflüchtet

Innerhalb eines Tages sind mehr als 30.000 Zivilisten aus der kurdischen Stadt Afrin geflüchtet. Das EU-Parlament hat die Türkei aufgefordert, die Angriffe auf Afrin zu beenden.

Aus der überwiegend kurdischen Stadt Afrin in Nordsyrien sind nach Angaben von Aktivisten binnen eines Tages mehr als 30.000 Zivilisten vor den türkischen Angriffen geflüchtet. Die Menschen seien seit Mittwoch vor den Bombardierungen in Richtung der Orte Nubul und Sahra geflüchtet, die in einem von syrischen Regierungseinheiten kontrollierten Gebiet liegen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag mitteilte. Die Türkei geht seit Januar in der Region Afrin militärisch gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) vor.

Das EU-Parlament hat die Türkei aufgefordert, ihre Militäroffensive in der nordsyrischen Region Afrin zu beenden. Die türkische Regierung solle ihre Truppen zurückziehen und im Syrien-Konflikt „einen konstruktiven Beitrag“ leisten, heißt es in einer Resolution, die die Parlamentarier am Donnerstag in Straßburg mit großer Mehrheit verabschiedeten. „Die Waffen müssen schweigen, in Ost-Ghuta wie in Afrin“, sagte die Grünen-Abgeordnete Barbara Lochbihler laut einer Pressemitteilung.

Seit dem 20. Januar geht die türkische Armee in Afrin mit einer Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG vor. Ankara sieht in der Miliz einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Bereits im Februar hatte das EU-Parlament die türkische „Operation Olivenzweig“ gegen die YPG in Nordsyrien verurteilt.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hatte am Dienstag vor den Abgeordneten von einer „dramatischen neuerlichen Eskalation der militärischen Aktivitäten“ in Syrien gesprochen. Sie bezog sich auf Afrin und Ost-Ghuta.

Das Rebellengebiet Ost-Ghuta nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus erlebt seit mehr als drei Wochen eine der schwersten Angriffswellen der syrischen Streitkräfte. Seit Beginn der Operation Mitte Februar kamen Aktivsten zufolge rund 1200 Zivilisten bei Bombardierungen ums Leben. (AFP/dpa)

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