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Angeblicher Briefverkehr: Al Qaida rät Sarkawi von Anschlägen im Irak ab

Nach Angaben der US-Regierung hat die Al Qaida-Führung dem Jordanier al Sarkawi empfohlen, die Angriffe auf Schiiten im Irak einzustellen. Sie gefährdeten den Aufbau eines Gottesstaats.

Kairo/Washington - Die Al Qaida-Führung soll dem jordanischen Terroristendrahtzieher Abu Mussab al Sarkawi im Irak geraten haben, keine schiitischen Zivilisten mehr zu töten. In einem angeblich vom Al Qaida-Vize Eiman al Sawahiri verfassten Brief an den Anführer der Al Qaida im Zweistromland, den die US-Regierung am Mittwoch öffentlich machte, heißt es: «Viele Deiner muslimischen Bewunderer unter den einfachen Leuten fragen sich, was Eure Angriffe auf die Schiiten sollen.»

Al Sawahiri behauptet weiter, die irakischen Schiiten seien zwar Verräter, die sich mit den Amerikanern verbündet hätten, dennoch schadeten Angriffe auf schiitische Moscheen und Zivilisten dem Ziel der «Gotteskrieger», einen islamischen Staat im Irak zu gründen. Er fragt: «Ist es denn eine weise Entscheidung, eine weitere Front zu eröffnen, neben der Front gegen die Amerikaner und die Regierung (in Bagdad)?» Schädlich für das Ansehen der Mudschahedin sei auch die Veröffentlichung von Videos aus dem Irak, die Geisel-Enthauptungen zeigen, heißt es in dem Brief.

Zu seiner eigenen Situation erklärt der Ägypter Al Sawahiri, der als zweiter Mann hinter dem Al Qaida-Anführer Osama bin Laden gilt, es gehe ihm gesundheitlich gut. Die Razzien der pakistanischen Armee im Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan erschwerten jedoch die Lebensbedingungen der islamischen Kämpfer.

Ob der Brief, der im Sommer verfasst worden sein soll, wirklich authentisch ist, ist unklar. Der US-Geheimdienst erklärte nicht, wo und wie das Schreiben entdeckt worden ist. Ein amerikanischer Geheimdienstbeamter sagte jedoch, er sei von der Echtheit des Briefes «absolut überzeugt». (tso/dpa)

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