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Altersbezüge: Renten steigen zum 1. Juli um mehr als zwei Prozent

Die Zeiten, in denen es Nullrunden für Rentner gab, sind erst einmal vorbei. In diesem Juli erwartet die Ruheständler ein spürbares Plus. Dazu tragen vor allem die steigenden Löhne bei.

Die gut 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhalten zum 1. Juli eine spürbare Rentenerhöhung. Im Westen steigen die Renten um 2,1 Prozent, im Osten um 2,5 Prozent. Das teilte das Bundessozialministerium am Freitag mit. Wegen der niedrigen Inflation, die in diesem Jahr voraussichtlich bei unter einem Prozent liegen wird, verbessert sich dadurch auch die Kaufkraft der Ruheständler. Sozialministerin Andrea Nahles erklärte, auch die Rentner profitierten von der guten wirtschaftlichen Lage. „Rekordbeschäftigung und steigende Löhne sorgen für verlässliche und nachhaltige Rentenfinanzen“, sagte die SPD-Politikerin.

Die steigenden Löhne sorgen auch für steigende Renten

Dass die Altersbezüge in dem Umfang steigen, liegt vor allem an der positiven Lohnentwicklung. Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts legten die Löhne in Westdeutschland um 2,08 Prozent zu, im Osten waren es 2,5 Prozent. In Westdeutschland hatte es zuletzt vor drei Jahren eine Rentenanpassung von mehr als zwei Prozent gegeben. Im Osten bleibt die Steigerung allerdings etwas unter dem Niveau der vergangenen beiden Jahre (2,53 Prozent in 2014 und 3,29 Prozent in 2013).

CDU-Rentenexperte Weiß: Aufwärtstrend für Rentner geht weiter

Der CDU-Rentenexperte Peter Weiß sprach von einem „Aufwärtstrend“ für die Rentner, der noch weiter gehen werde. Für 2016 werde sogar mit Erhöhungen von 4,5 Prozent und mehr gerechnet. Der Linken-Bundestagsabgeordnete Matthias W. Birkwald hingegen verwies darauf, dass die Renten zwischen 2003 und 2013 wegen der Kürzungsfaktoren deutlich hinter der Lohnentwicklung zurückgeblieben seien.

Bei der jährlichen Rentenberechnung wird auch berücksichtigt, wie stark sich die Zahl der Rentenbezieher im Verhältnis zu den Beitragszahlern entwickelt hat. Grundsätzlich wirkt der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor wegen der demographischen Entwicklung eher dämpfend. Wegen der guten Lage am Arbeitsmarkt hat er sich in diesem Jahr minimal positiv ausgewirkt – mit einem Plus von 0,01 Prozent. Außerdem spielt die Entwicklung des Beitragssatzes eine Rolle. Steigt dieser, so bremst dies den Rentenanstieg. Sinkt er, so wirkt sich das positiv auf die Rentenanpassung aus. Die Senkung des Rentenbeitrags Anfang diesen Jahres schlägt sich allerdings aktuell noch nicht nieder, sondern erst bei der Rentenberechnung 2016.

Rentenwert im Osten liegt bei 92,6 Prozent des Wertes im Westen

Das Rentenniveau in Ost und West gleicht sich allmählich an, ist aber auch 26 Jahre nach dem Mauerfall noch unterschiedlich. Der Rentenwert im Osten liegt derzeit laut Sozialministerium bei 92,6 Prozent des Wertes im Westen. So lange die Angleichung nicht erreicht ist, darf die Rentensteigerung im Osten prozentual nicht unter dem Wert im Westen bleiben.

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