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Sicherheitskräfte nach dem Anschlag in Hua Hin.

© dpa

Update

Anschläge in Thailand: Todesopfer und Verletzte auf Phuket und in Hua Hin

Bei Bombenexplosionen in touristischen Zentren in Thailand gab es Todesopfer und Verletzte. Nach Informationen des Auswärtigen Amts sind drei Deutsche verletzt worden.

Bei der Anschlagsserie in Thailand sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes auch drei Deutsche verletzt worden. Die Botschaft stehe mit ihnen in Kontakt, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Freitag in Berlin. "Auswärtiges Amt und Botschaft stehen auch weiterhin in Verbindung mit den thailändischen Behörden und gehen jedem Hinweis auf mögliche weitere Verletzte nach." Zudem aktualisierte das Ministerium seine Reisehinweise für Thailand und riet Touristen zu äußerster Vorsicht. "Weitere Anschläge können nicht ausgeschlossen werden", heißt es auf der Homepage. "Reisenden in Thailand wird empfohlen, öffentliche Plätze und Menschenansammlungen zu meiden, die Medien aufmerksam zu verfolgen und den Anordnungen der örtlichen Sicherheitskräfte und Behörden unbedingt Folge zu leisten."

Bei den Explosionen in drei der beliebtesten Urlaubsorte im Süden Thailands wurden in der Nacht zum Freitag vier Menschen getötet und Dutzende verletzt. Nach Angaben von Krankenhäusern waren unter den eingelieferten Verletzten Menschen aus Deutschland, Österreich, Italien und den Niederlanden. Bei den Toten handelt es sich nach Polizeiangaben vom Freitag ausschließlich um Thailänder. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um einheimische Täter handelt und es keine Verbindung zum internationalen Extremismus gibt. Die thailändische Wirtschaft ist stark vom Tourismus abhängig. Auch bei Deutschen ist das Land ein beliebtes Urlaubsziel.

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Sprengsätze in Blumentöpfen

Der beliebte Urlaubsort Hua Hin wurde von zwei Doppel-Explosionen erschüttert. Am Donnerstagabend detonierten zunächst zwei Sprengkörper in einem Kneipenviertel. Nach Polizeiangaben waren die Sprengsätze in dem Kneipenviertel in Blumentöpfen versteckt. Sie seien offenbar über Handys ferngezündet worden, sagte Hua Hins Distriktchef Sutthipong Klai-Udom zu AFP. Am Freitagmorgen explodierten dann zwei weitere Bomben in kurzem Abstand in der Nähe des Uhrenturms von Hua Hin. Dabei wurde nach Angaben der Polizei ein Mensch getötet. Zur dessen Herkunft lagen zunächst keine Angaben vor.

Ebenfalls am Morgen wurden zwei Bombenexplosionen von der Urlaubsinsel Phuket gemeldet. Informationen über Opfer lagen hier zunächst nicht vor. Zwei weitere Bombenanschläge gab es im äußersten Süden Thailands, der mehrere hundert Kilometer von Hua Hin und Phuket entfernt ist. In der Provinz Surat Thani wurde nach Behördenangaben eine städtische Angestellte getötet, als vor der Küstenpolizei eine Bombe explodierte. Bereits am Donnerstag war in der südthailändischen Provinz Trang ein Mensch bei einem Bombenanschlag gestorben.

Bomben in Blumentöpfen: Der Tatort nach der Explosion in Hua Hin, Thailand.
Bomben in Blumentöpfen: Der Tatort nach der Explosion in Hua Hin, Thailand.

© imago/Xinhua

In Thailand ist am Freitag wegen des 84. Geburtstages von Königin Sirikit ein nationaler Feiertag. Wegen des verlängerten Wochenendes hielten sich auch viele Thailänder in den Urlaubsressorts auf. „Die Bombenattentate tragen dieselbe Handschrift“, sagte Armeegeneral Danai Kritmethavee vor Journalisten. „Wir gehen zurzeit davon aus, dass es sich um eine koordinierte Attacke handelt.“ Es sei aber noch zu früh, um sich zu möglichen Motiven zu äußern.

Anschläge in Touristenzentren selten

Im Süden Thailands kämpfen muslimische Rebellen seit langem gegen die thailändische Regierung, es gibt hier immer wieder Bombenanschläge kleineren Umfangs. Sprengstoffattentate auf die weiter nördlich gelegenen Touristenzentren sind indes selten.

Der Chef der Militärjunta in Bangkok, Prayuth Chan-Ocha, wertete die Anschlagsserie in einer ersten Reaktion als Versuch, "Chaos und Verwirrung zu stiften". Es gebe keine Grund, "in Panik zu verfallen", sagte er vor Journalisten. Wer hinter den Anschlägen stecke und welche Motive eine Rolle spielten, wisse er nicht. Die Ermittlungen seien angelaufen.

Verdächtige des letztjährigen Anschlags vor Gericht

Die Militärjunta, die 2014 nach einer Phase blutiger Unruhen die Macht ergriffen hatte, hält sich selbst zu Gute, das Königreich wieder zu Stabilität und Ordnung geführt zu haben. Allerdings ist es auch dem Militär nicht gelungen, den seit Jahren im äußersten Süden des Landes schwelenden Aufstand muslimischer Rebellen in den Griff zu bekommen. In den Konflikt wurden bereits mehr als 6500 Menschen getötet.

Vor knapp einem Jahr waren bei einem Bombenanschlag in Bangkok zudem an einem beliebten Hindu-Schrein 20 Menschen getötet worden, die meisten davon ausländische Touristen. Es war der blutigste Anschlag der jüngeren Geschichte des Landes. Die Behörden machen zwei Uiguren aus dem Westen Chinas dafür verantwortlich. Die beiden Männer, die demnächst vor Gericht erscheinen sollen, bestreiten jedoch jede Verwicklung. (AFP/dpa/Reuters)

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