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Atomstreit: Iran bekräftigt Recht auf Urananreicherung

Iran hat erneut seine intensiven Versuche zur Urananreicherung gerechtfertigt, aber gleichzeitig erklärt, es sei zu weiteren Verhandlungen bereit.

Wien - Gleichzeitig bekräftigte der iranische Botschafter bei der Internationalen Atomenergie-Organisation IAEO, Ali Asghar Soltanieh, das Recht seines Landes, die Inspektionen durch die Wiener Atombehörde in Iran einzuschränken. Es gebe "keine rechtliche Verpflichtung", die Versuche zur Urananreicherung auszusetzen, meinte Soltanieh vor Journalisten. Die Atombehörde IAEO wiederum müsse "verstehen, wie man mit Iran umgeht". Dennoch sei sein Land zu weiteren Gesprächen über sein Atomprogramm bereit. Irans Atom-Chefunterhändler Ali Laridschani hatte am Mittwoch den beschleunigten Aufbau von Gaszentrifugen zur Urananreicherung in der Atomanlage von Natans angekündigt.

Die Europäische Union hatte Irans Verweigerungshaltung im Atomstreit mit dem UN-Sicherheitsrat zuvor ungewöhnlich scharf verurteilt und Teheran mit weiteren Maßnahmen der Vereinten Nationen gedroht. In einer Erklärung vor dem IAEO-Gouverneursrat sagte der deutsche UN-Gesandte Peter Gottwald, die Ankündigung Teherans, weitere 3000 Gaszentrifugen zur Urananreicherung in Natans in Betrieb nehmen zu wollen, sei "inakzeptabel und eine weitere Verletzung der UN-Resolutionen 1696 und 1737". Die UN-Resolutionen verlangen von Teheran jedoch die Einstellung aller Anreicherungsaktivitäten.

In der Erklärung der EU, die unter anderem von den Balkanstaaten, der Türkei und der Ukraine unterstützt wurde, zeigte sich Brüssel besorgt, dass Teheran insgesamt 48 Inspekteuren der IAEO die Einreise nach Iran verweigere. Dadurch werde die "Arbeitsfähigkeit" der Wiener Atombehörde eingeschränkt. Teherans UN-Botschafter Soltanieh hatte die IAEO am Montag indirekt der Spionage für den US-amerikanischen Geheimdienst CIA beschuldigt. Nach Auffassung der EU hat Teheran in den vergangenen Monaten nichts zur Offenlegung seines früheren, fast 20 Jahre geheim gehaltenen Atomprogramms beigetragen. (tso/dpa)

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