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Das Wappen der Polizei Baden-Württemberg ist auf der Uniform einer Polizeibeamtin zu sehen (Symbolbild).

© dpa/Silas Stein

Verdacht der sexuellen Nötigung: Höchster Polizeibeamter Baden-Württembergs angeklagt

Der ehemalige Inspekteur der baden-württembergischen Landespolizei soll eine Beamtin zu sexuellen Handlungen aufgefordert haben. Die Ermittlungen brachten auch Innenminister Strobl in Bedrängnis.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat gegen den ehemaligen Inspekteur der Landespolizei Baden-Württemberg Anklage wegen des Verdachts der sexuellen Nötigung erhoben.

Dem inzwischen suspendierten höchsten Polizeibeamten des Landes werfen die Ermittler demnach vor, im November vergangenen Jahres eine Beamtin, die sich im Auswahlverfahren für den höheren Polizeivollzugsdienst befand, zu sexuellen Handlungen aufgefordert zu haben.

Der heute 49-Jährige habe dabei seine Machtstellung bewusst ausgenutzt, erklärte die Staatsanwaltschaft. Nach Einschätzung der Stuttgarter Anklagebehörde war er in der Lage, der Polizeibeamtin im Fall ihres Widerstands erhebliche berufliche Nachteile zu bereiten.

Ermittlungen gegen Innenminister Strobl

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den Beamten wurde auch gegen Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) ermittelt, weil er ein Anwaltsschreiben in dieser Sache an einen Journalisten weitergegeben hatte. Strobl akzeptierte zuletzt eine Einstellung der Ermittlungen gegen eine Geldauflage von 15.000 Euro.

Nach Rücktrittsforderungen der Opposition an Strobl war im September auch ein Untersuchungsausschuss im Stuttgarter Landtag eingesetzt worden. Dieser beleuchtet neben Strobls Verhalten in der Affäre auch die Führungskultur und Beförderungspraxis in der baden-württembergischen Polizei. (AFP)

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