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Berliner Senat: Ausreichend gegen Vogelgrippe gewappnet

Berlin ist der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz zufolge ausreichend gegen die näher rückende Vogelgrippe gewappnet.

Berlin (18.08.2005, 13:55 Uhr) - Die Grenzkontrolle am Flughafen Tegel sei informiert und führe gemeinsam mit dem Zoll verstärkt Kontrollen durch, sagte die Sprecherin der Senatsverwaltung, Roswitha Steinbrenner, am Freitag. Geflügelfarmen gebe es bis auf einige kleine Eierproduzenten in der Hauptstadt nicht. Für Panik gebe es keinen Anlass, sie sei zum großen Teil dem derzeitigen Imagekampf der Parteien geschuldet: «Wir haben Wahlkampf.»

Für Menschen bestehe keinerlei akute Gefahr, sagte Steinbrenner. Die Kritik des Robert-Koch-Instituts (RKI), die Bundesländer lagerten nur halb so viele Viren hemmende Medikamente wie nötig, wies die Sprecherin zurück. Die für den Berliner Bereich für 2,2 Millionen Euro eingekauften 250 000 Dosen seien ausreichend, da antivirale Mittel heute viel schneller produziert werden könnten als vor einigen Jahren. Zudem habe der Senat in einem gemeinsamen Projekt mit Niedersachsen sicher gestellt, dass im Notfall sehr schnell Impfstoffe produziert werden können.

Forscher fürchten, dass sich das Vogelvirus zu einer für den Menschen gefährlichen Variante der Grippeviren entwickeln könnte. Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) hatte am Donnerstag erklärt, sie sei wegen der Vogelgrippe «in großer Sorge» und wolle den Schutz weiter verstärken. Möglicherweise müssten Geflügelzüchter ihre Tiere in Ställe sperren, wenn Zugvögel Anfang September von Osten her kämen. Neben der Verbreitung durch Wildvögel sieht die Ministerin zwei weitere «Gefährdungswege»: den illegalen Tierhandel und den Tourismus.

Das Vogelgrippevirus H5N1 hatte sich in den vergangenen Tagen von Südostasien auf Russland und Kasachstan ausgeweitet. Reisende könnten den Erreger auf ihrer Kleidung verbreiten. Für China, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Nordkorea, Pakistan, Thailand und Vietnam gilt bereits ein EU-Importstopp für lebendes Geflügel, Geflügelfleisch, Eier, alle anderen Vögel und unbehandelte Federn. Die EU will dies auf Russland und Kasachstan ausdehnen. (tso)

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