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Brandenburgs AfD-Landesvorsitzender Alexander Gauland.

© dpa

Brandenburg: Auf dem flachen Land ist die AfD kaum sichtbar

Wenige Mitglieder und wenig Geld: In Brandenburg ist die AfD kaum sichtbar. Doch zwei Wochen vor der Landtagswahl steht sie in Umfragen dennoch bei sechs Prozent.

Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wahlkampf der AfD vor den Landtagswahlen am 14. September in Brandenburg sind denkbar ungünstig. Brandenburg hat im Vergleich zu Sachsen und Thüringen eine deutlich größere Fläche und gleichzeitig die geringste Bevölkerungsdichte der drei Länder. Der Landesverband zählt derzeit nur etwa 570 Mitglieder, von denen sich längst nicht alle aktiv beteiligen. Auch das Budget ist knapp. Dem Landesverband stehen etwa 150000 Euro zur Verfügung, der größte Teil davon stammt aus dem zinslosen Darlehen, das Parteivize Hans-Olaf Henkel seiner AfD gewährt hatte. Die Parteiführung gibt deshalb unumwunden zu, dass ein Wahlkampf auf dem flachen Land in der Lausitz oder in der Uckermark kaum zu stemmen ist. Häufig haben die Orts- und Kreisverbände Schwierigkeiten, dort die Plakate aufzuhängen. An viele Veranstaltungen mit Partei-Prominenz – von Parteichef Bernd Lucke bis Landeschef Alexander Gauland – ist derzeit nicht zu denken. Partei und Parteiführung konzentrieren daher ihre Bemühungen auf die Ballungsgebiete um Potsdam, Frankfurt (Oder), Cottbus und die Stadt Brandenburg.

Trotz dieser Schwierigkeiten liegt die AfD nach übereinstimmenden Umfragen von Infratest und Forsa stabil bei sechs Prozent und wäre damit sicher im Landtag. Im Wahlkampf will Landeschef Gauland mit den Themen Sicherheit (mehr Polizei) und Bildungspolitik (Rückkehr zum dreigliedrigen Schulsystem) punkten. Bei den Wählern profitiert die AfD aber auch weiterhin von ihrem Image als unangepasste Protestpartei und wirbt auch mit inhaltsleeren Slogans wie „Wenn Sie das Übliche wählen, bekommen Sie das auch“ oder „Ändern Sie die Politik“.
Auf Regierungsverantwortung wird in der Brandenburger AfD derweil nicht spekuliert. Der stellvertretende Landesvorsitzende Hubertus Rybak sagte, Ziel sei es, sich in der Opposition zunächst zu konsolidieren. Machtoptionen gebe es sowieso nicht. Die CDU hat eine Koalition mit der AfD bereits ausgeschlossen.
Die Schwächen des Brandenburger Wahlkampfs könnte an diesem Sonntag vor allem ein Erfolg der Sachsen-AfD wettmachen. Brandenburgs AfD-Chef Gauland rechnet wohl zu Recht mit massiver Medienberichterstattung, sollte es die AfD schaffen, erstmals in ein Landesparlament einzuziehen: „Zwei Wochen vor der Wahl in Brandenburg kann uns das einen großen Schub geben.“

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