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Symbolbild.

© dpa/Patrick Seeger

Brutaler Angriff in Erfurt : Neonazis mit Axt und Totschläger attackiert

Bei einem offenbar politisch motivierten Angriff sind zwei Männer schwer verletzt worden. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in Thüringen.

Nach einem brutalen Angriff am Donnerstagmorgen in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt befinden sich die zwei männlichen Opfer zur stationären Behandlung im Krankenhaus. Das erfuhr der Tagesspiegel von der Erfurter Polizei.

Bei der Attacke waren ein 24-jähriger und ein 34-jähriger schwer verletzt worden, als sie in der Pestalozzistraße im Westen der Altstadt überfallen worden waren.

Nach Angaben des „Mitteldeutschen Rundfunks“ (MDR) soll eine Gruppe aus acht Personen das Duo auf dem Weg zur Arbeit mit einer Axt, Totschlägern und Pfefferspray angegriffen haben. Die Unbekannten sollen vermummt gewesen sein. Die Thüringer Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus, da die beiden Opfer der Attacke dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen sind.

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Der MDR berichtet weiter, dass mindestens ein Zeuge den Überfall mit seinem Smartphone filmte. Derzeit ermittelt die Polizei weiter am Tatort und wird auch von Beamten des Landeskriminalamtes unterstützt.

Sollte sich der politische Hintergrund des Angriffs bewahrheiten, reiht sich der Überfall in eine ganze Serie von Attacken auf bekennende Rechtsextremisten in Thüringen und Sachsen ein.

So wurde im März 2021 der Vorsitzende der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationalisten“ Paul Rzehaczek in seiner eigenen Wohnung im sächsischen Eilenburg von falschen Polizisten überfallen und schwer verletzt. Durch gelbe Westen mit der Aufschrift „Polizei“ hatten sie den Anschein erweckt, sie seien Beamte.

Nach ähnlichem Muster verlief ein Angriff im Mai 2021 in Erfurt. Auch hier hatten sich Unbekannte als Polizisten ausgegeben, um in die Wohnung des Thüringer Neonazis Julian F. zu gelangen. Die Täter hatten damals die Tür seiner Wohnung mit einer Ramme aufgebrochen. Anschließend wurde das Opfer gefesselt und mit einer Flüssigkeit übergossen. Außerdem brachen die Täter dem Erfurter Neonazi ein Bein und fesselten die Freundin des 25-jährigen.

F. war sowohl am Neonazi-Angriff auf den linksalternativen Leipziger Stadtteil Connewitz im Jahr 2016 beteiligt, als auch an einem Überfall auf mehrere Jugendliche vor der Thüringer Staatskanzlei im Juli 2020. Dabei wurden mehrere Personen schwer verletzt, darunter drei Zivilpolizisten.

Der letzte Prozess gegen mehrere Neonazis, die sich an dem Angriff auf die Staatskanzlei damals beteiligten, startete heute vor dem Erfurter Landgericht, unter den Angeklagten ist auch Julian F. Ob ein möglicher Zusammenhang zwischen dem Prozessbeginn und der Attacke gegen die zwei Rechtsextremisten am Donnerstagmorgen in der Pestalozzistraße besteht, wollte die Polizei auf Nachfrage nicht kommentieren.

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