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Soldaten

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Bundeswehr-Einsatz: Ministerium will mehr Soldaten schicken

Die Bundeswehrmission in Afghanistan soll nach Plänen im Verteidigungsministerium deutlich ausgeweitet werden. Nach Angaben des "Spiegel" ist eine Erhöhung um mehr als 1000 Soldaten vorgesehen. Ein Sprecher von Bundesverteidigungsminister Jung bezeichnet die Zahlen jedoch als "gänzlich unbekannt".

Nach "Spiegel"-Angaben soll sowohl die Zahl der Soldaten möglichst um mehr als 1000 erhöht als auch das Einsatzgebiet um eine Provinz im Westen des Landes ausgedehnt werden. Ferner sei geplant, dass der Bundestag das Mandat künftig nicht mehr nur für ein Jahr, sondern möglichst für bis zu zwei Jahre beschließt.

Thomas Raabe, Sprecher im Verteidigungsministerium bezeichnet die vom "Spiegel" genannten Zahlen bislang als "gänzlich unbekannt". Zu der laut "Spiegel" ebenfalls geplanten Ausdehnung des Mandats vom Norden auf den Westen Afghanistans sagt Raabe: "Wir sind zuständig in der Nordregion. Dabei bleibt es." Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hatte eine Stellungnahme zu dem Bericht zuvor abgelehnt, diesen aber auch nicht dementiert. "Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich zu künftigen Mandaten keine Angaben mache", sagte Jung am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz zu entsprechenden Anfragen aus Reihen von FDP und Grünen.

Eine große Mehrheit der Deutschen lehnt eine Ausweitung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr auf den Süden des Landes ab. In einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid für "Focus" sprachen sich 84 Prozent dagegen aus. Nur zwölf Prozent waren dafür. Auch für den derzeitigen Einsatz gibt es der Umfrage zufolge nur wenig Rückhalt in der Bevölkerung. 63 Prozent vertraten die Auffassung, der Einsatz sei nicht im Interesse Deutschlands. Nur 31 Prozent äußerten sich gegenteilig. Drei Viertel der Befragten lehnten die von der Bundesregierung für den Sommer geplante Entsendung einer Kampftruppe mit rund 200 Soldaten in den Norden Afghanistans ab. (cp/dpa)

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