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Ein Bundeswehrsoldat in Afghanistan. Jetzt debattiert Deutschland über einen Tag für Veteranen.

© dapd

Bundeswehr: SPD lehnt Veteranentag ab

Die Sozialdemokraten sehen den Vorschlag von Verteidigungsminister de Maizière für einen Veteranentag kritisch. Positiv reagierte dagegen der Bundeswehrverband. Und der Wehrbeauftragte erwägt schon ein konkretes Datum.

Der Vorschlag eines Veteranentages für die Bundeswehr-Soldaten stößt in der SPD auf Ablehnung. „Das wäre bei uns eher künstlich aufgesetzt“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold. Eine verbesserte gesellschaftliche Anerkennung der Veteranen könne die Politik nicht von oben herab erzwingen. Als völlig verfehlt bezeichnete Arnold die vorgeschlagene Kopplung an den Volkstrauertag. Dieser Gedenktag greife zurück auf einen Teil der deutschen Geschichte, mit dem die Bundeswehr nichts zu tun habe. Am Volkstrauertag wird in Deutschland alljährlich der Toten beider Weltkriege und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Ein Attraktivitätsprogramm für die Bundeswehr wäre aus Arnolds Sicht wichtiger als derartige „Symbolpolitik“. Wenn Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) den deutschen Soldaten etwas Gutes tun wolle, dann müsse er zudem dafür sorgen, dass im Dienst verletzte Soldaten „nicht jahrelang um ihre sozialen Ansprüche kämpfen müssen“.

De Maizière hatte am Mittwoch auf seiner USA-Reise die Etablierung eines Veteranentags vorgeschlagen, der am Volkstrauertag oder an einem anderen Tag begangen werden könne. Bis Ende des Jahres will der Minister ein Konzept dazu vorlegen.

Der Bundeswehrverband unterstützt de Maizières Vorschlag. „Wir begrüßen das Vorhaben des Ministers uneingeschränkt“, sagte der Verbandsvorsitzende Ulrich Kirsch.
Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus hat unterdessen angeregt, mit einem Veteranentag an den „schwarzen Karfreitag“ für die Bundeswehr vor zwei Jahren zu erinnern. Am 2. April 2010 war eine Bundeswehr-Patrouille bei Kundus von den Taliban angegriffen und in ein stundenlanges Gefecht verwickelt worden. Drei deutsche Soldaten wurden getötet. „Das war der Moment, wo die deutsche Öffentlichkeit auf dieses Thema reagiert hat“, sagte Königshaus. Denkbar wäre daher ein Veteranentag in der Karwoche oder am 2. April. (dpa)

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