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BUNDESWEHRVERBAND: „Im Stich gelassen“

Der Bundeswehrverband hat Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan mangelnde Rückendeckung für den Oberst vorgeworfen, der in Afghanistan den tödlichen Luftangriff angefordert hat.

„Wir erwarten ein spürbares Signal, eine Aussage zu dem, was passiert ist, und eine Einschätzung“, sagte Verbandschef Ulrich Kirsch am Freitag in Berlin. „Wir haben erfahren, dass hier Vertrauen verloren geht“, erklärte er mit Verweis auf Gespräche mit Soldaten. Viele fühlten sich allein oder sogar im Stich gelassen. Bislang hätten sich vor allem Ex-Generale und sein Verband öffentlich für Soldaten im Einsatz stark gemacht. „Nach meinen Erfahrungen ist die Entscheidung, Bomben auf Tanklastwagen zu werfen, keine einsame Entscheidung eines einzelnen Kommandeurs“, betonte der Oberst. Die letzte Entscheidung treffe das zuständige Nato-Hauptquartier im niederländischen Brunssu. Befehlshaber dort ist der deutsche Vier-Sterne-General Egon Ramms. Kirsch forderte, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) müsse den Einsatz der Bundeswehr zur Chefsache machen. Die Verantwortung gehöre ins Kanzleramt, weil fast alle Ministerien davon berührt seien. Franz Josef Jung (CDU) könne als Verteidigungsminister keine ressortübergreifende Verantwortung haben. dpa

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