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Funktionieren im Duo: Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel.

© AFP

Casdorffs Agenda: Sigmar Gabriel, die schnelle Eingreiftruppe

Außenminister Gabriel reist in die arabischen Staaten - um schlimmeres zu verhindern. Anschließend kann Präsident Steinmeier seine stille Diplomatie beginnen. Ein Kommentar über eine gutes Duo.

Zwei Kundige für die Außenpolitik zu haben, ist schon ein Privileg. Der eine ist für die schnelle Reaktion, der andere für die lange Linie. Der eine für die klare Ansprache, der andere für die diplomatische Formel - wohl dem, bei dem sich so etwas verbindet. Deutschland zum Beispiel. Sigmar Gabriel als Minister, Frank-Walter-Steinmeier als Präsident: Die Erfahrung des einen, Steinmeier, überwölbt die politische Wucht des anderen, Gabriel.

Und so reist jetzt Gabriel als schnelle Eingreiftruppe in die arabischen Staaten, profitierend vom Renommee des anderen in geduldiger Vermittlung. Es gilt, Schlimmeres zu verhüten, einen Konflikt zwischen Katar und Saudi-Arabien nicht eskalieren zu lassen. Gabriel reist, weil kein anderer momentan reisen könnte.

Auch kein Amerikaner, weil der als Vermittler keine Chance hätte. Und wenn der deutsche Minister dann seine Reisemission durch die Region beendet hat, kann der Präsident nachfolgend in Berlin seine stille Diplomatie beginnen. Wohl denen, die sich so verbinden. Man muss es ja nur nicht jedem kundtun.

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