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Politik: Christdemokrat führt Italiens Linke – vorerst

Rom - Die „Demokraten“, Italiens größte Oppositionspartei, haben mit 83 Prozent der Delegierten einen neuen Chef gewählt. Die Hauptversammlung der Demokratischen Partei wählte am Wochenende den 50-jährigen Dario Franceschini aus Ferrara zum neuen Generalsekretär.

Rom - Die „Demokraten“, Italiens größte Oppositionspartei, haben mit 83 Prozent der Delegierten einen neuen Chef gewählt. Die Hauptversammlung der Demokratischen Partei wählte am Wochenende den 50-jährigen Dario Franceschini aus Ferrara zum neuen Generalsekretär. Nach dem Rücktritt von Parteichef Walter Veltroni am vergangenen Mittwoch soll dessen bisheriger Vize die Geschäfte bis Oktober führen und dann, auf einem großen Richtungs- und Personalkongress, seinen Platz wieder räumen. Franceschini erhielt 1047 von 1258 Stimmen. Seine Wahl beklatschten auch jene, die ihre Stunde erst im Oktober kommen sehen: Ex-Ministerpräsident Massimo D’Alema, Ex-Arbeitsminister Pier Luigi Bersani – beide vom linken Flügel – sowie auf der anderen Seite Rosy Bindi oder Enrico Letta. Alle diese „Großen“ traten nicht ans Rednerpult. Im Gegensatz zum Römer Veltroni, der seine Karriere in der Kommunistischen Partei begann, stammt der Norditaliener Franceschini aus den Reihen der Christdemokraten. Gleichwohl verprellte er seine Gesinnungsgenossen mit Aufrufen zur „Arbeiternähe“, zum Laizismus und mit anderen Parolen, die als Linksruck in der Demokratischen Partei empfunden werden konnten. Sie ist – von oben, nicht auf Wunsch des Parteivolks – erst vor einem Jahr aus katholisch-zentristischen und linken Kräften gebildet worden. Paul Kreiner

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