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Chronologie: Die Hamburger SPD in der Krise

Seit Monaten schon zieht sich die Krise der Hamburger SPD hin. Eine Chronologie:

31. Oktober 2001

- Mit der Wahl von Ole von Beust (CDU) zum Ersten Bürgermeister enden mehr als 40 Jahre ununterbrochene SPD-Herrschaft in Hamburg.

29. Februar 2004 - Bei der Bürgerschaftswahl scheitert die SPD mit ihrem Kandidaten Thomas Mirow. Die CDU erringt die absolute Mehrheit.

19. Juni 2004 - Mathias Petersen übernimmt den SPD-Landesvorsitz von Olaf Scholz.

6. Mai 2006 - Petersen wird mit rund 88 Prozent als Landeschef bestätigt. Altbürgermeister Henning Voscherau hatte sich zuvor als Spitzenkandidat ins Gespräch gebracht. Danach verzichtet er.

Oktober 2006 - Petersen fordert, Namen und Adressen von Sexualstraftätern im Internet zu veröffentlichen - und sorgt für Empörung auch außerhalb der SPD. Erst auf massiven Druck der Partei rückt er davon ab.

22. Januar 2007 - Der Vorstand bescheinigt Petersen einen "erheblichen Vertrauensverlust". Die Spitzenkandidatur soll in einer Mitgliederbefragung zwischen ihm und seiner Stellvertreterin Dorothee Stapelfeld entschieden werden.

25. Februar 2007 - Nach innerparteilichem Wahlkampf stimmen die SPD-Mitglieder über die Spitzenkandidatur ab. Bei der Auszählung fehlen jedoch rund 950 Briefwahlstimmen. Die Abstimmung wird abgebrochen, die Polizei ermittelt.

27. Februar 2007 - Petersen erklärt sich dennoch zum Sieger der Abstimmung und lehnt einen Rücktritt ab.

28. Februar 2007 - Nach achtstündiger Nachtsitzung erklärt der Landesvorstand geschlossen seinen Rücktritt.

1. März 2007 - Die Hamburger SPD-Spitze führt mit den sieben Kreisvorsitzenden erste Gespräche über einen Spitzenkandidaten.

2. März 2007 - Vertreter der Findungskommission sprechen mit Altbürgermeister Voscherau.

3. März 2007 - Voscherau signalisiert Bereitschaft, anzutreten, stellt aber Bedingungen. Das Bekanntwerden von Gesprächsdetails wertet er als Vertrauensbruch.

4. März 2007 - Der scheidende Parteichef Petersen erklärt seinen endgültigen Verzicht auf eine Spitzenkandidatur.

5. März 2007 - Voscherau teilt schriftlich mit, dass er nicht zur Verfügung steht.

6. März 2007 - Die SPD beginnt erneut mit der Kandidatensuche.

7. März 2007 - Überraschend gibt die SPD bekannt, dass "Zeit"-Herausgeber Michael Naumann als Kandidat ins Rennen um das Bürgermeisteramt 2008 gehen soll. Fraktionsvize Ingo Egloff soll neuer Landesparteichef werden. (tso/dpa)

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